Ehemaliger hoher Polizist soll Erpresser-Ring angeführt haben

Klausenburg – Der ehemalige Leiter der Direktion zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität in Klausenburg/Cluj-Napoca wurde am vergangenen Sonntag festgenommen. Liviu [ipo{ und drei weitere Männer werden von der Direktion zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens und des Terrorismus (DIICOT) verdächtigt, Geschäftspersonen erpresst zu haben. Das Buka-rester Gericht hat gegen alle vier Personen eine 30-tägige Untersuchungshaft angeordnet.

Liviu Șipoș ist bereits im Jahr 2005 aus dem Dienst ausgeschieden und in den Ruhestand getreten. Laut DIICOT haben die Untersuchungen ergeben, dass dieser nach seiner aktiven Zeit eine Privatdetektei aufgebaut und Geschäftspersonen dauerhaft überwacht hat, um diese später zu erpressen. Dabei soll sich die Gruppe auf Personen konzentriert haben, die aus dem Bereich des internationalen Drogenhandels bekannt und auch vorbestraft waren oder Personen, die in kurzer Zeit zu einem Vermögen gekommen sind, welches aus der subjektiven Einschätzung der Gruppe nicht aus legaler Tätigkeit stammen konnte.

Die Personen, die sich für eine Erpressung eigneten, sollen in der Folge durch technische Hilfsmittel in ihren Wohnungen, Geschäftsräumen oder Fahrzeugen überwacht und dabei auch Gespräche mitgeschnitten worden sein. „Alle diese Aktivitäten wurden durchgeführt, um kompromittierende Daten und Informationen zu erhalten, auf deren Grundlage anschließend Geldbeträge von den Opfern eingezogen werden konnten“, teilte die Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft DIICOT in einer Presseerklärung mit.

Die drei Komplizen von Liviu Șipoș wurden in der Nacht vom 14. auf den 15. August bei der Begehung einer Straftat von der Polizei überrascht. Die Männer waren in die Räumlichkeiten eines Unternehmens eingedrungen, um technisches Überwachungsgerät zu installieren und möglicherweise einen größeren Geldbetrag zu stehlen.

In einem weiteren Fall, den unter anderem die Nachrichtenagentur „Mediafax“ erwähnt, soll die Gruppe sich gegenüber einem Geschäftsmann als Anti-Drogen-Polizisten ausgegeben haben, diesen mit einer Waffe bedroht und für die Vertuschung einer fiktiven Akte 200.000 Euro gefordert haben. Bei der Durchsuchung des Hauses von Șipoș wurde neben einer legal registrierten 9-mm-Pistole auch Bargeld und Überwachungstechnik sichergestellt.