Temeswar (ADZ) - Am Aschermittwoch, dem ersten Tag der Fastenzeit, organisierte die römisch-katholische Diözese Temeswar einen Einkehrtag für ihre Mitarbeiter, zu dem auch Mitarbeiter aus den Pfarreien eingeladen wurden. Das spirituelle Programm, das im Saal des Diözesanjugendzentrums stattfand und zwei Vorträge und Diskussionen in kleinen Gruppen umfasste, wurde von Pfr. Mihai Tegzeș geleitet, der in der griechisch-katholischen Eparchie Großwardein/Oradea für die Erwachsenen- und Familienpastoral zuständig ist. Der Einkehrtag endete mit einer Heiligen Messe in der Domkirche zum Hl. Georg, der römisch-katholischen Kathedrale in Temeswar. Hauptzelebrant war S.E. Josef Csaba Pál, Diözesanbischof.
In seiner Einführungsrede zum Einkehrtag hieß der Diözesanbischof die Anwesenden am Mittwochmorgen herzlich willkommen. Es folgte die erste Meditation von Pfr. Mihai Tegzeș über den barmherzigen Samariter (Lk 10, 30-37), in der der Referent mehrere Gedanken vermittelte, so: „Das Opfer, ein Mann, der in die Hände von Räubern gefallen ist, entkleidet und geschlagen, lässt sich von einem Fremden versorgen. Keiner ist ohne Wunden. Manche sind so schwer, dass sie uns nicht erlauben, uns selbst zu versorgen, sie erlauben uns nicht, allein zurechtzukommen. Wir brauchen Hilfe, Gottes Hilfe. Gleichzeitig können wir durch unser Verhalten unseren Mitmenschen Trost spenden und sie ermutigen. Wir können ihnen durch unseren Dienst Aufmerksamkeit, Fürsorge und Nähe entgegenbringen, ohne die Frage zu stellen: Warum bist du so? Wir können sie an einen Ort bringen, an dem man sich um sie kümmert – in der Kirche oder in der Gemeinde, und wir können Verantwortung für sie übernehmen.“
In der zweiten Meditation sprach Pfr. Tegzeș über das Sakrament der Ehe und die Tatsache, dass jedes Ehepaar ein lebendiges Abbild, eine Ikone Gottes sei und dass seine Schönheit durch das Leben und Verhalten der Eheleute entdeckt werden kann. Nach der Meditation wurden die Anwesenden in sieben kleine Gruppen aufgeteilt, in denen jeder die Gelegenheit hatte, den Gedanken, der ihn am meisten berührt hat, mit den anderen zu teilen.
Während der Heiligen Messe im Hohen Dom zum Hl. Georg, der römisch-katholischen Kathedrale, segnete der Diözesanbischof die Asche, die dann als Zeichen der Reue und der Abkehr von der Sünde in Form eines Kreuzes auf die Stirn der Gläubigen gestreut wurde. In seiner Predigt sprach Pfr. Mihai Tegzeș über das Lukasevangelium, Kapitel 22: „Jesus sagt zu den Aposteln: ‘Wachet mit mir eine Stunde lang’, aber sie schlafen vor Kummer ein. Kummer, Unruhe, Aufregung, Ärger, Stress, zu viele Sorgen blockieren uns, lähmen uns, lassen uns einschlafen. Die Apostel und die Menge – und in der Menge waren auch die Ältesten des Volkes, die Schriftgelehrten, die Pharisäer, die Hohenpriester, die Vertreter aller religiösen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Mächte – werden Jesus den Prozess machen. Das ist die Liturgie. Es gibt nie ein volles Fasten ohne Gebet, ohne Almosen, ohne gute Taten. Haben wir Jesus jemals in der Beichte für das Geschenk der Vergebung gedankt? Bei der Kommunion für die Gabe der Eucharistie? Für diese unauflösliche Liebe?“
Am Ende der Heiligen Messe überreichte der Bischof Pfr. Tegzeș eine Medaille mit dem Abbild des heiligen Gerhard, des ersten Bischofs und Märtyrer unserer Diözese, der vor 995 Jahren das Evangelium in dieser Ecke Europas verkündete. Der Einkehrtag endete mit einem geschwisterlichen Mahl im bischöflichen Ordinariat.