Endgültiges Aus für die Brenndörfer Zuckerfabrik

Kronstadt – Nach fast 130 Jahren, in der sie als Vorbild für die rumänische Lebensmittelindustrie diente, ist die Zuckerfabrik in Brenndorf/Bod nun endgültig Geschichte.

Nachdem im November 2021 die Bukarester Firma Best Achizi]ii den Baugrund und die Bauten der in Pleite gegangenen Fabrik gekauft hatte, um angeblich die Zuckerproduktion wieder aufzunehmen, hat Mihaela Neagu, Inhaberin des Unternehmens, schließlich beschlossen, die Fabrik zu schließen und die „Bod“-Marke zusammen mit einem Teil der Maschinen nach Luduș im Kreis Muresch umzusiedeln. Die Zuckerfabrik in Brenndorf war seit 2019 nicht mehr in Betrieb.

Trotz Kritik und Unzufriedenheiten des Landesverbands der Gewerkschaften der Lebensmittelindustrie Sindalimenta, argumentierte Mihaela Neagu laut Agerpres, dass im Land nicht ausreichend Zuckerrüben angepflanzt werden und dass sowohl der Staat als auch die Anbauer nicht mehr Interesse an dieser Industrie haben. Dazu sei es ein privates Unternehmen und ihr stehe das Recht zu, selbst über die Verwaltung ihrer Aktiva zu entscheiden.
Die Vertreter der Lebensmittelindustrie behaupten, dass die Fabrik überhaupt und ursprünglich nur wegen ihres Potentials im Bereich Immobilien gekauft wurde, insofern die Geschäftsfrau eher für Investitionen in diesem Bereich bekannt ist – sie besitzt z.B. auch das Unternehmen, das das neue Wohnviertel Transilvania Green Tower in Kronstadt bauen will.

Die Zuckerfabrik Brenndorf wurde 1889 gegründet und hat die wirtschaftliche Entwicklung des Burzenlandes in erheblichem Maße gefördert. Es war der einzige Industriebetrieb in Siebenbürgen, der seit über 130 Jahren ununterbrochen in Betrieb war, auch während der beiden Weltkriege.