Schäßburg - Die Veranstaltung begann mit einem Orgelvorspiel des Viertklässlers Eduard Suciu der Bergschule (Joseph-Haltrich-Lyzeum). Stadtpfarrer Bruno Fröhlich begrüßte in der Klosterkirche über hundert Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrer aus allen Kreisen, in denen Deutsch als Muttersprache gelernt wird. Im Kirchengestühl saßen die offiziellen Vertreter aus dem Bildungsministerium, dem Schulinspektorat und der Schulleitung. Es war die feierliche Eröffnung der Landesphase der Schülerolympiade in Deutsch als Muttersprache, die heuer in Schäßburg/Sighișoara ausgetragen wird. Dass die Eröffnung in der Klosterkirche stattfand und vom Stadtpfarrer eröffnet wurde, hatte einen besonderen Grund: Abgesehen von der Tatsache, dass es der dritte Ostertag war und Schule und Kirche in der Tradition Schäßburgs zusammen gehören, wird auch bei der Schülerolympiade den 500 Jahren seit Luthers Reformation Aufmerksamkeit geschenkt. Am Donnerstag wird ein Teil der Schüler eine Reise in die 500 Jahre Geschichte unternehmen und ein Projekt zum Thema Reformation erarbeiten.
Begrüßt wurden Schüler und Lehrer sodann von Dr. Alexandru Szepesi, Direktor in der Generaldirektion für Unterricht in den Sprachen der Minderheiten im Bildungsministerium. Er erwähnte, dass die Deutsch-Olympiade schon mal 2009 in Schäßburg stattgefunden hat und teilte mit, dass für die besten Aufsätze außer den Prämien des Bildungsministeriums wiederum auch von der deutschen Botschaft gestiftete Bücher sowie DAAD-Stipendien in Aussicht stehen. Auch stellte Dr. Szepesi eine Premiere vor: erstmals wird die Jury einer Schüler-Deutsch-Olympiade von einer Universitäts-Professorin geleitet und zwar von Prof. Dr. Maria Sass, der Inhaberin des Germanistik-Lehrstuhls an der Lucian-Blaga-Universität in Hermannstadt/Sibiu. Dr. Sass erinnerte die Wettbewerbsteilnehmer daran, dass es Ziel der Olympiade ist, das Interesse an der deutschen Sprache und Literatur zu fördern, die Deutschkenntnisse untereinander zu vergleichen und die Motivation für weiteres Lernen zu verbessern. Auch ging sie in ihrer Ansprache auf die Schönheit und die Bedeutung der deutschen Sprache ein. Weitere Grußworte richteten Ildiko Illyes, die stellvertretende Kreisschulinspektorin, und Marianne Cojocaru, die stellvertretende Leiterin des Joseph-Haltrich-Lyzeums an die Teilnehmer.
Schuldirektorin Cojocaru hatte u. a. den Schülerinnen und Schülern klaren Verstand, rege Phantasie und viel Glück beim Aufsatzschreiben gewünscht. All das haben sie am Mittwochvormittag gebraucht. Für den Nachmittag war eine Stadtrallye vorgesehen, für Donnerstagvormittag ein Ausflug nach Malmkrog/Mălâncrav geplant. Am Donnerstagnachmittag hatten die Olympiade-Teilnehmer die Möglichkeit, sich auch an einem Projekt in den Schweizerischen Unternehmen „Sefar“ und „Monosuisse“ zu beteiligen, ein Angebot, das Betriebsleiter Hermann Povel in der Eröffnung vorgestellt hatte. Die Firma fördert die Bergschule, um da den Deutschunterricht zu erhalten, denn die deutsche Sprache beherrschende Fachleute werden auch im Land benötigt, sagte Povel. Er wollte den Projektteilnehmern in diesen Unternehmen zeigen, dass die Möglichkeit besteht, auch im Land Karriere zu machen, man hierfür also nicht ins Ausland gehen muss. Während der Eröffnungsfeier hatte die Bergschülerin Karla Fröhlich (11 D) – auch Olympiadeteilnehmerin –, auf der Gitarre von Daniel Santa (10 D) begleitet, rockige Balladen als Musikeinlagen geboten, nach der Eröffnung zeigte die aus Bergschülern gebildete Jugendtanzgruppe vor der Klosterkirche mehrere Tänze. Bis zur Abschlussfeier und Preisverleihung am Freitagmittag dürften noch weitere Überraschungen auf die Teilnehmer warten.