Ex-GM-Chefkommissar verurteilt

Noch ein Frunzăverde-Intimus hinter Gittern gelandet

Reschitza – Marius Cârpean, genannt „Camacho“, der zum engsten Kreis von Mitarbeitern des Ex-Ministers und Ex-Kreisratschefs von Karasch-Severin, Sorin Frunzăverde, gehörte, ist wegen seiner Cannabisgeschäfte (ADZ berichtete) in erster Instanz zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Somit ist er der fünfte Frunzăverde-Intimus, der zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Frunzăverde selbst wurde zwar gerichtlich belangt, aber freigesprochen. Gegenwärtig laboriert er an einer schweren Krebserkrankung und hat sich faktisch aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Marius Cârpean, ein in Berzovia wohnhafter Geschäftsmann und Ex-Chefkommissar der Garde für Umweltschutz (GM), der hauptsächlich in Bokschan Firmen unterhält, ist zusammen mit seinem Sohn Darius wegen Drogenhandel abgeurteilt worden. Darius Cârpean wurde im selben Prozess vom Kreisgericht Karasch-Severin in Reschitza wegen Produktion und Handel mit Risikodrogen zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ihm nahm die Instanz die Behauptung ab, die Drogen zum Eigenverbrauch besessen zu haben. Während der Hausdurchsuchungen bei den Cârpeans in Berzovia Ende September 2017 hatten die DIICOT-Offiziere und –Staatsanwälte etwa 600 Kilogramm noch unverarbeitete und unverpackte Trockenmasse Cannabis kon-fisziert.

Die beiden Cârpean hatten nachweislich 2016 mit der Kultivierung von indischem Hanf begonnen und den Dachboden ihres Wohnhauses zu einem richtigen Verarbeitungslabor für Cannabis ausgebaut. Die beiden Cârpean waren zur Versorgungsquelle eines von Darius Cârpean aufgebauten Netzwerks von Dealern geworden, die vorrangig den Markt in Temeswar, Arad, Lugosch und Reschitza versorgten. Erst unlängst hatte die für Drogenbekämpfung zuständige Polizeidienststelle in Reschitza im Präfekturrat bekanntgegeben, dass „mindestens jeder fünfte Schüler“ in Reschitza „min-destens einmal“ Cannabis „probiert“ habe.

Der Name Marius Cârpeans war in den vergangenen Jahren öfter im Zusammenhang mit Gesetzesübertretungen in der Öffentlichkeit gefallen. Zuerst in Bezug auf eine Serie von Bankanleihen, die er mittels der Personaldaten einiger Dutzend seiner Arbeitnehmer bei Bankenvertretungen in Bokschan behoben und nie zurückgezahlt hatte. Die Sammelklage dieser geprellten Arbeitnehmer gegen Marius Cârpean ist immer noch nicht gerichtlich beschieden worden. Auch läuft gegen Marius Cârpean eine Klage wegen Steuerhinterziehung.