Fernunterricht in der Pandemiezeit

Webinare für Grundschullehrerinnen

Sathmar - Mehr als 100 Grundschullehrerinnen und –Lehrer aus achtzehn Orten des Landes nahmen im Monat Mai an den drei von Adriana Hermann, Referentin des Zentrums für Lehrerfortbildung in deutscher Sprache aus Mediasch, angebotenen Webinaren teil.

Das Thema der Fortbildungen war der zur Zeit der Pandemie aktuell gewordene Fernunterricht in der Grundschule. „Meiner Meinung nach kann man bereits mit Grundschulkindern an Kompetenzen wie selbstorganisiertes Lernen und Umgang mit digitalen Medien arbeiten. Wichtig dabei ist, dass man mit ihnen in kleinen Einheiten arbeitet. Man muss alles gut erklären und visualisieren, sowohl den Lernstoff der Schule als auch die Software, die man einsetzt“, sagt Adriana Hermann. Nach großen anfänglichen Schwierigkeiten gelang es den Grundschullehrerinnen, meint die ZfL-Referentin, guten Online-Unterricht zu erteilen: methodisch vielfältig, zeitlich abgestimmt auf Kinder und ihre Familien. Auch findet ein reger Austausch zwischen den Lehrern, bei dem Erfahrungen reflektiert werden und nach besseren Wegen gesucht wird, statt. Laut einer Umfrage, die Adriana Hermann während der Pandemiezeit im Kreise der Grundschullehre-rinnen der deutschen Schulen und Abteilungen des Landes startete, seien die Lehrkräfte technisch privat gut ausgestattet. Fast 90% der Lehrerinnen  und Lehrer verfügen über eigene Laptops mit Kamera und mehr als 70% haben guten Internetzugang, steht in den Ergebnissen der Umfrage. Über ihre Erfahrungen mit dem Fernunterricht reflektierten die Teilnehmer in Kleingruppen. Die Ergebnisse wurden von der Referentin anschließend ans Webinar zusammengefasst und allen Lehrkräften zur Verfügung gestellt. Die Referentin veranschaulichte den Lehrerinnen und Lehrern anhand von zwei Beispielen wie man beim Fernunterricht mit einem Wochenplan arbeiten kann. Es wurde präsentiert u.a. welche Ziele sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Durchführung des Fernunterrichts im Auge behalten werden sollten und welche Kompetenzen dabei bei den Schülern weiterentwickelt werden. Wichtig sei, dass die Schüler auch Verantwortung übernehmen zum Beispiel dadurch, dass sie für sich selbst einen Übungsplan ausarbeiten. Dass die Schüler selbstständig arbeiten können, sei auch für die Eltern wichtig, denn sie hätten keinen Urlaub und sollten auch nicht überfordert werden.

Referentin Adriana Hermann meint, dass der Online-Unterricht auch in der Zukunft beibehalten werden sollte: „Es ist uns erst jetzt, unter zwingenden Umständen, bewusst geworden, dass wir die Online-Ressourcen sowie unser und das ‘digitale’ Potential der Kinder kaum genutzt haben. Wir Lehrer haben in dieser Zeit viel gelernt und festgestellt: Wir schaffen das - und wir haben viel Neues entdeckt! Kinder haben jetzt nicht mehr hören müssen, wie schlimm es ist, stundenlang vor dem Bildschirm zu sitzen - sie hatten Spaß an den neuen Unterrichtsformen. Daher denke ich, sollten wir ab Herbst im Präsenzunterricht regelmäßig mit Software arbeiten, damit die Kinder weiterlernen und ihre digitalen Kompetenzen professionell begleitet weiterentwickeln. Dafür brauchen allerdings die Schulen eine entsprechende Ausstattung: Videoprojektoren in allen Klassenräumen, Verdunklungsmöglichkeiten und ev. auch Klimaanlagen, um die Technik jederzeit einsetzen zu können. Alle Lehrer brauchen Schul-Laptops. In der Fortbildung werden wir die Erfahrung, die wir im zweiten Semester dieses Schuljahres gesammelt haben, auf jeden Fall berücksichtigen. Es wird von nun an immer auch Webinare geben! In der Hoffnung auf Normalität ab Herbst werden Webinare unser Seminar-Angebot ergänzen“, schlussfolgert die Referentin.