Fernwärme als Verlustquelle

Neue kleine Heizwerke bringen nicht erhoffte Einsparungen

Reschitza - Zum „Champion der Verluste“ ernannte Ratsherr Petrică Purec das Rathaus Reschitza, dem es trotz einer Investition von zwei Millionen Euro und dem Bau von acht Heizwerken nicht gelungen ist, die Verlustquelle Fernheizung von Reschitza in den Griff zu bekommen. „Vom Plan auf dem Papier und bis ins Haus der Menschen schmeißt die erneuerte alte Fernheizung weiterhin Hitze in diverse Schwarze Löcher“, kommentierte eine Lokalzeitung.  Bisher hat es noch keine öffentlichen Proteste gegeben angesichts der stark gestiegenen Rechnungen für die Fernheizung, die in diesem Winter eingefordert werden. Aber die Blockbewohner, die sich keine eigene Heizzentrale – also das Abkoppeln von der Zentralheizung – leisten konnten (das sind immerhin rund 5000 Familien/Wohnungen in Reschitza) haben stark unter der von den Ratsherren der Stadt genehmigten Erhöhung der Fernheizkosten zu leiden.

Denn als der Stadtrat im September 2012 beschlossen hat, die Kosten der Gigakalorie von 171,91 Lei auf 387,89 Lei zu erhöhen, hat es zwar komplizierte Berechnungen gegeben in den Erklärungen dazu (die ADZ/BZ hat seinerzeit versucht, diese nachzuvollziehen), aber was wirklich auf die Fernheizungsnutzer zukam, hat wohl so recht niemand verstanden. Erst jetzt, mit den Rechnungen vor sich, beginnt der Nachdenkprozess der Betroffenen. Ohne die bisherigen Subventionen, für welche die Stadt anstelle der Regierung eingesprungen war (aber die Stadt kann sie sich seit 2012 nicht mehr leisten) zeichnet sich im härtesten Fall eine Pleitewelle der privaten Haushalte ab. Die zwei Millionen Euro zum Bau der acht Heizwerke, die alles besser machen sollten, waren zu 60 Prozent von der Regierung gekommen, im Rahmen des Programms „Căldură şi Confort“(Wärme und Komfort), 800.000 Euro haben alle Reschitzaer über ihre Steuer- und Gebührenverpflichtungen beigesteuert, mit denen sie eine Kreditaufnahme der Stadtverwaltung zu diesem Zweck garantiert haben. 

Vizebürgermeister Ion Crina, ein Mensch, der auch sonst ziemlich breitbeinig und fest auf dem Boden der Realitäten steht, versucht beharrlich, die Ratsherren zu beruhigen: noch seien nicht alle Verbesserungen in Betrieb – weil die Bauarbeiten in Verzug sind. „Und allen Berechnungen nach wird die Wärmeerzeugung in den acht kleinen Heizwerken sowie in den primären und sekundären Heizwerken, die dazu gehören, letztendlich kostengünstiger werden. Das kann in Reschitza nicht anders sein als überall dort, wo dieses System heute angewandt wird. Erst mal wird der Verlust von vorgeheiztem Wasser – 53 Tonnen in der Stunde – ausgeschaltet. Dann sehen wir weiter. Durch die Terminverschiebung der Fertigstellung muss nun alles bei vollem Betrieb geschehen – eine weitere Verlustquelle. Also: Es gibt noch Einsparungspotenzial...“