Gemeinsam wurde nach Lösungen gesucht

Workshop über die Unterstützung von sozial benachteiligten Jugendlichen

Vertreter der Wirtschaft, des Unterrichts, der Zivilorganisationen und der Roma suchten gemeinsam nach Lösungen. Foto: Caritas Sathmar

Sathmar - Wie kann man benachteiligte Jugendliche, die auf dem Lande leben, unterstützen, damit sie ihre Studien beenden und einen Arbeitsplatz finden können? – Das war das Thema des Workshops, den die Caritas Sathmar am 22. Januar organisiert hatte.
Auf Initiative der Diözesancaritas Sathmar setzten sich Vertreter der Wirtschaft, des Unterrichts, der Zivilorganisationen und der Roma-Minderheit an einem Tisch zusammen, um für die lokalen Probleme gemeinsam Lösungen zu finden. Die Veranstaltung eröffnete Projektkoordinatorin Orsolya Fülöp. Die Teilnehmer begrüßte auch Janos Roman, Generaldirektor der Caritas. Claudia Macaria, die Moderatorin des Workshops, stellte kurz das Projekt vor, im Rahmen dessen das Ereignis veranstaltet wurde.
Das Projekt „Die Verbesserung der Lebensbedingungen der in den Regionen Sathmar und Maramuresch lebenden Romas und anderer sozial benachteiligter Gruppen” wurde 2014 auf Initiative der Schweizer Caritas gestartet. Umgesetzt wird das Projekt von der Organisation der Diözesancaritas Sathmar und dem Ressourcenzentrum der Roma- Gemeinschaften in Klausenburg/Cluj Napoca (RKEK). Während der Arbeit mit den Gemeinschaften, die die Zielgruppe des Projektes darstellen, stellten die Fachleute fest, dass sehr viele benachteiligte Jugendliche, die auf dem Lande leben, die 10 Pflichtklassen nicht beenden würden und so kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten, einen Arbeitsplatz zu finden. Stephan Müller, Fachmann für die gesellschaftliche Integration, betonte, dass die Roma-Inklusion ein makroökonomischer Bedarf sei. Die schnelle Veralterung der Bevölkerung, die kontinuierliche Senkung der Zahl der Arbeitenden sei nicht nur für Rumänien, sondern auch auf EU-Ebene ein Problem. „Wenn wir die Tatsachen analysieren, kann man feststellen, dass im Arbeitsbereich die neue Roma-Arbeitskraft 20% darstellt; und wenn man in Betracht zieht, dass in Rumänien 1,8 Millionen Roma leben, dann kann man in der Schulung, Bildung und Beschäftigung die Möglichkeit des Wirtschaftswachstums entdecken“, sagt der Fachmann.
Die Soziologin Júlia Dezsö stellte den Teilnehmer des Workshops eine Studie vor, die vor Kurzem im Rahmen des Projektes angefertigt wurde. Die Studie untersucht drei Fragen: „Warum studieren die sozial benachteiligten Jugendlichen, die auf dem Lande leben, nicht weiter?“, „Wenn jemand von diesen Jugendlichen seine Studien fortsetzt, warum tut er das?“, „Wie finden diese Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt einen Arbeitsplatz oder warum finden sie keinen Arbeitsplatz?“ Die Studie beinhaltet 58 Interviews, die mit Jugendlichen, Eltern/Erziehern, Lehrern und Arbeitsgeber geführt wurden. In rumänischer Sprache kann man die Studie auf der Seite der Caritas (www.caritas-satumare.ro) lesen.
Nach der Vorstellung der Ergebnisse der Studie folgte eine Gruppenarbeit. Die Teilnehmer analysierten zwei Themen: Wodurch wird die Fachausbildung erfolgreich? bzw. Was kann man auf Lokalebene für die Verbesserung der aktuellen Lage unternehmen? Thomas Hackl, Vertreter der Schweizer Caritas, bewertete das Ereignis als erfolgreich und schlug die Ausarbeitung eines gemeinsamen lokalen Aktionsplans vor. „Das Problem kann man nur durch die Zusammenarbeit des Unterrichtswesens, der Selbstverwaltung, der Firmen und der Zivilorganisationen lösen”, sagte der Experte. Generaldirektor Janos Roman teilte die Meinung von Thomas Hackl und versicherte die Anwesenden über die Offenheit der Caritas für die Zusammenarbeit.