Grafiken des Heiklen vom Kommunizieren in und mit der Welt

Ein Kunst-Pädagoge aus Mediasch stellt bis Schuljahresanfang in Hermannstadt aus

Sorin Pănăzan (links) nimmt seine Weltbeziehung nicht auf die leichte Schulter. Foto: Klaus Philippi

Hermannstadt – Einfach hat sie es auf dem Großen Ring/Piața Mare noch nie gehabt, die Galerie der Bildenden-Künstler-Kammer Rumäniens (UAP) in Hermannstadt/Sibiu. Auch Sorin Pănăzan aus Mediasch dürfte Freitagnachmittag, am 1. September, recht deutlich gespürt haben, dass von den schier zahllosen Cafés und Gaststätten der Altstadt eine weit größere Anziehungskraft ausgeht, als die drei breiten und halbrunden Schaufenster im Aufmerksamkeitsschatten der gastronomisch-touristischen Massenabfertigung zu erspielen in der Lage sind. Dennoch ließ zumindest das künstlerisch verlässlich neugierige Stammpublikum der Einheimischen sich die Vernissage seiner Ausstellung „Pieces of reality“ nicht entgehen. „Für mich ist sie mein erster Einzelauftritt in Hermannstadt“, bestätigte Grafiker Sorin P²n²zan, schon seit über drei Jahrzehnten im Geschäft dabei und Lehrer am Constantin-Ioan-Motaș-Gymnasium Mediasch. Was er noch bis Montag, den 11. September, im Schauraum der UAP am Großen Ring exponiert, deckt seine gesamte artistische Biografie ab und lockte einschließlich Insider wie Zeichner Stanislav Lypovskyi, Mitglied der kriegsbedingt ukrainischen Diaspora vor Ort, sofort in die Ausstellungseröffnung.

Daran, dass Sorin Pănăzan die Welt gekonnt in Stücke zerlegt und plastisch ihre Bruchgefahr aufzeigt, besteht kein Zweifel. Denn sie, die Welt, hat nicht nur mit dem Idyllischen eines Bilds von Kindheit zu tun, wie sie vor Jahrzehnten gang und gäbe war, sondern längst auch mit urban strengster Verdichtung, die zum Labyrinth ausartet. Und selbstverständlich auch mit der Gratwanderung im verminten Feld von Online-Kommunikation: das Tandem der hinterfragenden Grafiken „What´s in your mind?“, worin der Mediascher Pädagoge den „Denker“ von Constantin Brâncuși mit seinem rechten Daumen nach unten zeigen lässt, und „The empire state of boredom“ möchte ohne Umschweife als genau das verstanden werden, was es auch ist – eine freundliche Warnung davor, in die Abhängigkeit von Mitteln wie Facebook, Whatsapp oder Youtube zu geraten und schleichend selber zum Instrument künstlicher Intelligenz zu werden. Der Blick in die Vergangenheit aber kann auch nichts mehr als einer Zeitreise den Weg bereiten, das weiß Sorin P²n²zan nur zu treffend. Vor der bruchstückhaften Welt von heute Reißaus nehmen zu wollen, die er durchschaut und aufs Korn nimmt, führt ebenso geradewegs in die Entfremdung. Der Titel der Grafik „Return to innocence“ ist einzig und allein künstlerisch bildend, die rin