Großsteuerzahler des Berglands

Von zehn Firmen beließ das Finanzministerium nur noch vier auf dieser Liste

Reschitza – Im Rahmen der Steuerbehörde ANAF ist vor rund 25 Jahren auf Initiative einer PSD-Regierung (unter Adrian Năstase) eine „Generaldirektion zur Verwaltung der Großsteuerzahler“ geschaffen worden. Begründet wurde das damals, ziemlich fadenscheinig, damit, dass man sich um eine bessere Kassierung der Steuern von diesen „Großsteuerzahlern“ (worunter man die wirtschaftlich und finanziell potenstesten Unternehmen Rumäniens verstand) bemühe. In Wirklichkeit wollte sich die Regierung den unmittelbaren Zugang zu diesen Steuersummen sichern – sämtliche andere Steuern gehen über lokale oder regionale Schaltstationen.

Ende Dezember 2023 gab es zehn „Großsteuerzahler“ im Banater Bergland, die damals insgesamt – neuere Angaben waren nicht zu erfahren – einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Lei hatten. Heute, soweit kann man das beim Finanzministerium einsehen, gibt es im Banater Bergland noch vier „Großsteuerzahler“, von denen einer „gegenwärtig keinerlei Aktivitäten“ entfaltet (was nicht ganz stimmt, denn er hat fünf Arbeitnehmer), zwei zu einem Konsortium gehören. Die gegenwärtige Liste der „Großsteuerzahler“ wurde am 30. Mai 2024 vom damaligen Finanzminister (per Order des Finanzministers Nr.1030) festgelegt und gilt, bis ein nächster Finanzminister eine neue Liste veröffentlicht.

Eine dieser vier Firmen ist die Delphi Packard Neumoldowa SRL, tätig im Bereich Automotive, mit einem Umsatz von 3,2 Millionen Lei und einem Profit von 1,89 Millionen Lei. Die Firma hat bloß fünf Arbeitnehmer und hatte 2022 Umsatz Null und Null Arbeitnehmer sowie einen Verlust von 1,68 Millionen Lei gemeldet. Im selben Bereich der Zulieferer der Automobilindustrie arbeitet TMD Friction aus Karansebesch (Bremsbelege, u.Ä.). Die Firma hatte 2023 einen Umsatz von 358,5 Millionen Lei gemeldet (eine Steigerung von 15 Prozent gegenüber 2022), bei Verlusten von 12,75 Millionen Lei. Die Arbeitnehmerzahl von TMD Friction betrug 666 Personen, um 89 mehr als ein Jahr zuvor.

Unweit davon, in der an Karansebesch grenzenden Gemeinde Buchin, arbeitet das dritte große Automo-tive-Werk des Banater Berglands, SE (das ist Sumitomo Electric) Bordnetze. 2023 meldete es einen Umsatz von 955 Millionen Lei (eine Steigerung um 26 Prozent gegenüber 2022) bei einem Profit von 38,91 Millionen Lei (ein Plus von 78 Prozent gegenüber 2022) und 5604 Arbeitnehmern (um 709 weniger als ein Jahr zuvor). Allerdings ist in Buchin der Hauptsitz von SE Bordnetze und die Geschäftsziffern schließen auch die Tätigkeit der Werke in Turnu Severin und in Târgu Jiu ein.

Der vierte und letzte „Großsteuerzahler“ des Banater Berglands ist TMK Hydroenergy Power SRL. Die Firma hatte noch unter der Regie des tschechischen Energieriesen CEZ das hydrografische und Wasserkraftwerkssystem am Semenik vom seinerzeitigen Reschitzaer Eisenhüttenkombinat abgekauft, in Eigenregie modernisiert und zur Leistungssteigerung gebracht. TMK Hydroenergy Power, von wo auch das Rohwasser für die Aufbereitung des Trinkwassers für viele Berglandstädte kommt, meldete 2023 einen Umsatz von 46,82 Millionen Lei, ein Rückgang um 15 Prozent gegenüber 2022. Trotzdem lag der Profit mit 10,35 Millionen Lei um 94 Prozent über dem des Vorjahrs. Das Unternehmen hat 26 Beschäftigte.

Von der am 30.Mai 2024 veröffentlichten Liste der „Großsteuerzahler“ des Banater Berglands fehlen gegenüber der vorherigen Liste sechs Firmen aus dem Banater Bergland, die zurückgestuft wurden zu „mittelgroßen Unternehmen“ (von denen es im Banater Bergland jetzt 107 gibt). Von der Kreisverwaltung Karasch-Severin der Finanzen übernommen wurden Alex Instal & Steel SRL, Auto Alex SRL, Torma Forest SRL und Torma Imobconstruct SRL (alle aus Neumoldowa und irgendwie mit dem dort amtierenden Bürgermeister Adrian Torma – Ex-PNL, jetzt PSD – und dessen Bruder in Verbindung), die Collini Com SRL aus Bokschan („Banat Bun“), der Brüder Bejenariu, und das Reschitzaer Getränke- und Lebensmittel-Handelsunternehmen Miruna Internațional Impex SRL des ehemaligen Kellners Marin Belei (ein Franzdorfer).