Hermannstadt - Ein von Dr. Stelian Alexandru Gal, dem Vorsitzenden des rumänischen Zentrums für Energie geleitetes Team, hat am vergangenen Dienstag im Rathaus den Vorschlag präsentiert, Hermannstadt/Sibiu in das Projekt „Smart Cities“ (Intelligente Städte) einzubeziehen. Das Vorhaben wird aus europäischen Fonds und durch Beteiligung der Hauptpartner finanziert. Selbst wenn die Chancen eine EU-Finanzierung zu erhalten bei 20 Prozent liegen, sei es sinnvoll, den Versuch zu unternehmen, da es sich um ein gutes Projekt für die Stadt handelt, sagte Bürgermeister Klaus Johannis auf der Pressekonferenz. Das Projekt kann im Dezember 2012 bei der Generaldirektion der Europäischen Kommission abgegeben werden, wenn es gelingt, die Details und die von den einzelnen Partnern zu leistenden Beiträge zu klären.
Gestartet hat die EU-Kommission die „European Smart Cities and Communities"-Initiative mit dem Hauptziel, die Energieeffizienz europäischer Städte zu steigern. Für die Anwendung intelligenter Energie-Technologien in ausgewählten Pilot-Städten werden über das Budget des EU-Forschungsrahmenprogramms Mittel bereitgestellt, da 70 Prozent des Energieverbrauchs in der EU auf das Konto von Städten gehen. Gesucht wird nach integrierten nachhaltigen Lösungen für eine saubere, sichere und bezahlbare Energieversorgung der Bürger und eine Reduzierung des Konsums.
An den in Brüssel direkt eingereichten Projekten müssen Partner aus mindestens drei Staaten und zwar sowohl Kommunen als auch Forschungsstätten beteiligt sein, erläuterte Johannis. Das rumänische Zentrum für Energie wird über sein Büro in Brüssel am Vorhaben interessierte Partner suchen. In Hermannstadt selbst wird das Projektteam eine Forschungsgrundlage für ein intelligentes Stromnetz über eine Pilot-Webseite des Energie-Managements der Stadt schaffen und danach das Pilotprojekt Smart Grid (d. h. intelligentes Stromnetz, das die kommunikative Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, Speichern, Konsumenten und Netzbetriebsmitteln in Energieübertragungs- und Verteilungsnetzen der Elektrizitätsversorgung) umsetzen.
Zu den kompliziert erscheinenden Vorhaben gehören auch gängige Energiesparmaßnahmen, wie zum Beispiel die Wärmedämmung der Gebäude oder die Modernisierung der Straßenbeleuchtung. Für den Bürger wird das Einsetzen von Energiezählern hilfreich sein, die den Konsum in Lei anzeigen und ihn dadurch anhalten, die Geräte in Niedertarif-Zeiten zu nutzen. Reduzieren kann man die Kohlendioxidemissionen weiterhin durch Nutzen der öffentlichen Verkehrsmittel oder Fahrräder statt der PKWs.