Herkulesbad – Zwischen dem 7. und 9. Mai ist Herkulesbad/Băile Herculane Tagungsort der Generalversammlung des Vereins Europäischer Historischer Thermalstädte – European Historic Thermal Towns Association (EHTTA). Die Tagung wird von der Stadtverwaltung von Herkulesbad gemeinsam mit dem Kulturministerium und Aktivisten der EHTTA organisiert. Der Kreisrat Karasch-Severin trägt mit einem geringen Betrag (15.000 Lei) zum Gelingen der Tagung bei.
In Herkulesbad erwartet werden Vertreter von mehr als 40 Städten aus 16 Ländern, die über historische Thermalbäder verfügen: Bürgermeister, Manager der Thermalbäder, Tourismusexperten, Kulturmanager, Fachleute für nachhaltige Entwicklung. Die EHTTA wird vom Europarat als Europäisches Kulturelles Netzwerk anerkannt, als Komponente Europäischer Kulturrouten, sowie als Austauschplattform im Bereich guter Praktiken auf dem Gebiet der Revitalisierung alter Heilbäder, die Thermalwasser zu Heilzwecken nutzen. Hauptziele der EHTTA sind die Werbung für europäische Städte, die über Traditionen in der Heilbadnutzung verfügen, die bessere Bekanntmachung von deren Immobilienschätzen und die Werbung für die positiven Wirkungen der Thermalwässer.
Da die Thermal- und Heilwässer von Herkulesbad seit nahezu 2000 Jahren bekannt sind, rühmt sich der Bade- und Luftkurort, einer der ältesten auf dem europäischen Kontinent zu sein. Und seit dem 18. Jahrhundert, seit der Wiederentdeckung der Thermalquellen und seit der Entdeckung der Spuren der römischen Badeanstalten von Ad Aquas Herculi Sacras Ad Mediam, wie das Heilbad zur Römerzeit hieß, durch die Heere und Heerführer Habsburgs, war Herkulesbad Teil des mitteleuropäischen Heilbadbetriebs – bis seine hauptsächlichen Bauten aus der „Kaiserzeit“ in der Nachwendezeit von dubiosen Investoren ruiniert wurden. Die Wiederaufbaubemühungen, die vor allem von jungen Architekten vorangetrieben werden, kommen aus Geldmangel, aber auch wegen der rechtlichen Wirrnis in den Besitzverhältnissen, nur schleppend voran. So kann man hoffen, dass die Jahrestagung der EHTTA auch diesen Bemühungen zur Rettung und zum Wiederaufbau kaiserlicher Pracht einen neuen Schub verleiht.
Die EHTTA-Tagung von Herkulesbad beginnt am Mittwoch, dem 7. Mai, um 15 Uhr, mit einer Führung durch den Kurort, die beim Hotel Versay beginnt. Es folgt um 15.30 im Kurpark oder im Casino-Bereich (je nach Wetterlage) eine Pressekonferenz. Am Abend folgt dem Galadinner im Casino eine Kennenlernrunde, alles ab 20 Uhr.
Donnerstag um 9.30 Uhr beginnt im Konferenzsaal des Hotels Afrodita die jährliche Generalversammlung der EHTTA. Ebendort gibt es einen halbstündigen Vortrag über „Thermalismus in Rumänien“ und nachmittags ein „Forum: EHTTA und die Zukunft“. Letzteres im benachbarten Hotel Minerva. Am späteren Nachmittag folgt dann ein „technischer Teil“ zum konkreten Thema der Nutzung der Thermalwässer in Herkulesbad.
Freitag, am 9. Mai, wird von allen Teilnehmern gemeinsam der „Europatag“ gefeiert. Arbeitsbesuche gibt es auf der Baustelle zur Restaurierung des Kaiser- oder Neptunbads. Der Nachmittag ist den Feierlichkeiten zum Europatag gewidmet, die im Kurpark als „Tag der Minderheiten“ stattfinden. Den Gästen wird dabei viel einheimische und Folklore der vielen Volksgruppen des Banater Berglands, Musik, Speisen und Getränke aus dem Banat geboten.