Temeswar – Die Temeswarer Stadtverwaltung plant, die Verantwortung für 13 Denkmäler zu übernehmen, die den Opfern der rumänischen Revolution von 1989 gewidmet sind. Nach langwierigen Gesprächen mit dem Verein der Gedenkstätte der Revolution vom 16. bis 22. Dezember 1989 hat die Stadtverwaltung beschlossen, die Pflege und Erhaltung dieser Erinnerungsstätten künftig selbst zu übernehmen – vorausgesetzt, der Stadtrat stimmt dem Vorhaben zu, wie aus einer Pressemitteilung des Bürgermeisteramtes hervorgeht.
Die betroffenen Denkmäler stehen bislang unter der Obhut der genannten Gedenkorganisation, die sie verwaltet und instand hält. Die Stadt Temeswar will nun mit diesem Schritt das historische Erbe langfristig sichern und sichtbarer im öffentlichen Raum verankern. Es handelt sich dabei um zwölf Denkmäler, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, sowie den zentralen Gedenkkomplex im Heldenfriedhof an der Lippaer Straße.
Der gesamte Komplex wurde laut der Regierungsverordnung 46/2000 bereits als „Ensemble von nationalem Interesse“ unter dem Titel „Memorialul Revoluției – Decembrie 1989“ eingestuft. Zu den bekanntesten Objekten gehören unter anderem der „Märtyrerbrunnen“ auf dem König-Ferdinand-Boulevard, die „Freiheitsglocke“ auf dem Trajanplatz, die „Weinende Kirche“ am Mocioni-Platz und das Mahnmal „Der Mensch als Zielscheibe“ auf dem 700er-Platz.
Nachdem der Stadtrat grünes Licht für die Denkmalübernahme gibt, sollen die Maßnahmen schrittweise beginnen. Laut dem Entwurf des Stadtratsbeschlusses, der auf der Internetseite des Bürgermeisteramtes einzusehen ist, sind Pflege-, Reparatur- und Restaurierungsarbeiten vorgesehen. Die Finanzierung soll entweder aus dem städtischen Haushalt oder – soweit verfügbar – aus EU-Mitteln erfolgen.
Zu Beginn soll der Märtyrerbrunnen, ein Werk des Künstlers Victor Gaga, instandgesetzt werden. Die geplante Verwaltung der Denkmäler durch die Stadt soll zunächst für eine Dauer von 15 Jahren gelten.