Reschitza – In dem Maß, wie die Schadensschätzungen vorankommen, meldet sich der Katastrophenschutz ISU „Semenic“ des Landeskreises Karasch-Severin auch mit konkreten Daten zu den ans Katastrophale grenzenden Ausmaßen der „Brandrodungssaison“ der Südbanater Bergbauern in diesem Frühjahr. Allein zwischen dem 8. und 10. März sind im Banater Bergland 6700 Hektar Wiesen, Weiden und Brachland abgefackelt worden, wobei das gelegte Feuer in mehreren Fällen auch auf angrenzende Wälder übergegriffen hat, bevor es gelöscht werden konnte.
Verschlimmernd dabei einerseits: die gelegten und unbeaufsichtigt gelassenen Brände haben auch auf Jungpflanzungen der Forstreviere und auf größere Flächen von Naturverjüngungen übergegriffen; andrerseits: immer mehr Brandrodungen werden auf privatem Grund durchgeführt, der zu Naturreservaten gehört oder direkt an diese angrenzt, also Sonderregelungen unterliegt. Am stärksten betroffen ist der am schlechtesten zugängliche, weil wildeste Nationalpark im Kalksteingebirge des Domogled bei Herkulesbad sowie im angrenzenden Cernatal. Hier mussten erstmals Spartan-Löschflugzeuge eingesetzt werden, um Brände zu löschen, die auf praktisch nur für Alpinisten zugängliche Gebiete übergegriffen hatten.
Laut Mitteilung von ISU „Semenic“ mussten in der Zeitspanne 8. bis 11. März insgesamt 218 Brände gelöscht werden. Sie hatten ihren ersten Erkenntnissen und Schätzungen nach rund 3000 Hektar abgefackelt. Doch Erkundungsflüge mit dem in Karansebesch stationierten Hubschrauber des Feuerwehr-Rettungsdienstes SMURD (er gehört zum Generalkommando der Direktion für Katastrophenschutz des Innenministeriums, DSU, kann also auch von der Feuerwehr im Bereich Brandschutz eingesetzt werden) ergaben eine genaue Kartografierung der von Brandrodungen betroffenen Flächen: 6700 Hektar. Und der Helikopter lokalisierte bei seinen Erkundungsflügen 32 weitere, der Feuerwehr nicht gemeldete bzw. nicht bekannte Brandherde.
ISU „Semenic“-Kommandant Ionuț Petru Tilca: „Die Bilanz von 4, 5 Tagen Dürrewetter: es war für uns eine Zeitspanne des Dauereinsatzes. Wir konnten neun Brandstifter auf frischer Tat ertappen, Sie wurden mit Geldstrafen belegt, Gesamtsumme 22.500 Lei. Die am stärksten betroffene Gemeinde ist auch die flächengrößte Rumäniens, Cornereva. Dort verbrannten 1400 Hektar Ackerland. Leider liegt ein Teil davon im Naturreservat Nationalpark Domogled/Cernatal. 1670 Hektar Forste waren vom gelegten Feuer betroffen.“
Eine Nachfrage bei Vasile Iosifescu von der Forstdirektion Karasch-Severin ergab, dass von den 17 Forstamtsbezirken des Banater Berglands bloß zwei von ihnen bisher von außer Kontrolle geratenen Brandrodungen nicht betroffen wurden. Iosifescu: „2023 waren von Bränden 37 Hektar Forste betroffen. 2024 waren es 909 Hektar, in diesem Jahr allein am Wochenende des 7. bis 9. März 1670 Hektar. Den Schaden kennen wir noch gar nicht genau, weil wir mit den Erhebungen nicht nachkommen. Aber allein auf 9,8 Hektar Baumschulen, die abgefackelt wurden, schätzen wir den Schaden auf 100.000 Lei. Erstmals verbrannten 2025 40 Hektar Naturverjüngungen – die müssen jetzt bepflanzt werden. Und Neupflanzungen haben einen sehr hohen Preis. Der besteht aus der Produktion des Pflanzguts, der eigentlichen Anpflanzung und danach noch mindestens fünf Jahre (Folge-)Pflege.“
Präfekt Ioan Dragomir forderte sämtliche Institutionen, die mit der Flurpflege etwas zu tun haben, auf, koordiniert regelmäßige Patrouillen auszuschicken, um die Fluren vor Brandrodung zu schützen: „Ich will jetzt nicht den bösen Polizisten spielen“, sagte er, „aber Brandrodungen werden nunmal von Menschenhand gelegt. Dem unbedachten Vorgehen der Bergbauern – und sei es noch so traditionell! – muss endlich Einhalt geboten werden. Bevor auch hier Menschenopfer zu beklagen sein werden.“
Laut ISU „Semenic“ kommen die meisten Brandrodungen in den Gemeinden Cornereva, Cornea, Lupac, Lăpușnicel, Bucoșnița, Armeniș, Domașnea, Teregova, Sichevița, Băuțar, Mehadia, auf dem Gebiet von Reschitza, Glimboca, Târnova, Topletz, Dognatschka und Slatina Timiș vor – wobei die Reihenfolge der Aufzählung in etwa der Häufigkeit und Ausdehnung der von Brandrodungen betroffenen Flächen entspricht.