Reschitza – Es ist bekannt, dass der oft clownesk auftretende rumänische Landwirtschaftsminister Petre Daea (PSD) neben seinem (auch vor die EU in Brüssel getragenen) Urkrieg gegen die Kormorane, „die mehr Fisch verzehren als ein Rumäne“, konsequent für das rumänische Nationaltier, das Schaf, plädiert und für dessen Produkte wirbt. Gegenwärtig läuft die Werbekampagne des Landwirtschaftsministeriums, durch welche die Besitzer von Schafherden überzeugt werden sollen, sich die Wolle der im April-Mai anstehenden Schurperiode vom Staat subventionieren zu lassen.
Bislang war das „Mobilbüro“ der Landwirtschaftsdirektion Karasch-Severin (DACS) – das ist die verlängerte Hand des Landwirtschaftsministeriums in den Landkreisen – in den Ortschaften Vales Bistrei, Glimboca, Obreja, Turnu Ruieni, Zorlen]u Mare, Forotic, Ticvaniu Mare, V²r²dia, Greoni, Gr²dinari und B²nia, wurde in einem Kommuniqué bekanntgegeben. Man sprach, „von Mensch zu Mensch, vom Fachmann zum Besitzer“ mit den Schafhaltern, „erklärte ihnen das Gesetz, seine Anwendungsmodalitäten, gab Tipps, wie vorzugehen ist“, heißt es im Kommuniqué von DACS. Man habe bereits mehrere Herdenbesitzer auf den Einschreibelisten, rühmte sich die Landwirtschaftsdirektion – was auch heißt, dass nicht sämtliche Herdenbesitzer sehr begeistert sind von den dürftigen staatlichen Subventionen für die rumänische Schafwolle, die sich im Normalfall nur fürs Teppichknüpfen oder für die Filzherstellung eignet, weil die einheimischen Rassen (Zigaia, Zurkana) eine sehr rauhe und spröde Wolle produzieren. Zudem ist die Subvention, die weitaus weniger als ein Euro pro Kilo ausmacht, für viele Herdenbesitzer nicht die Investition wert – etwa in den Bau von Zwischenlagern für Schurwolle.
Interessenten für das Subventionsprogramm „Wolle 2019“ können sich noch bis zum 28. März vormerken lassen. Die Verwertungsperiode der Schurwolle beginnt am 29. März und dauert bis am 30. September. Die Bestätigungsdokumente für die Verwertung der Schurwolle müssen bei der Landwirtschaftsdirektion eingereicht werden. Verkauft werden muss sie entweder an ein Sammelzentrum für Schurwolle, oder an einen Wolle-Verarbeiter, wobei der Verkauf direkt oder durch Mittelsleute geschehen kann. Allerdings muss der Verkauf durch einen vorher abgeschlossenen Verkaufsvertrag ermöglicht sein. Wie man sehen kann: ziemlich viel Bürokratie für ein-zwei Lei pro Kilo Wolle – dies auch der Vorwurf der Herdenbesitzer an das Landwirtschaftsministerium, die vom „Subventionsprogramm” für Schurwolle des Landwirtschaftsministeriums nicht übertrieben begeistert sind. Wegwerfen oder Vergammeln-Lassen – wie es seit zwei Jahrzehnten geschah - wird dadurch nicht effizient genug vorgebeugt.