Hermannstadt – Nicolae Ștefanuță (Jahrgang 1982), stellvertretender Vorsitzender der bürgerlichen Union Rettet Rumänien (USR) und Renew-Europe-Fraktionsmitglied des EU-Parlaments, hat am 30. April in einer auf Facebook veröffentlichten Videobotschaft Stellung bezüglich der zu erwartenden Erfüllung von Sicherheits- und gesundheitlichen Grundbedürfnissen Tausender Saisonarbeiter Rumäniens bezogen, die aktuell auf Deutschlands Erntefeldern ausdauernde Leistung erbringen, und zwei Mitglieder des Regierungskabinetts der Bundesrepublik Deutschland unter Bundeskanzlerin Angela Merkel namentlich gebeten, „die Bedingungen, unter denen rumänische Arbeitnehmer auf deutschen Bauernhöfen arbeiten, zu kontrollieren!“. Die Aufforderung gilt Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, und Kurt-Henning Klamroth, Präsident des Deutschen Bauernbundes e.V. (DBB). Der aus R˛{inari am Fuße des Zibinsgebirges/Munții Cindrel gebürtige Alumnus des Gheorghe-Lazăr- Gymnasiums Hermannstadt/Sibiu führt in einwandfreiem Deutsch an, dass die wegen der COVID-19-Krise verhängten internationalen Verkehrsbeschränkungen für die „als wesentlich bezeichneten Arbeitnehmer der Europäischen Union“ aufgehoben wurden.
In die Videobotschaft von Nicolae Ștefănuță wird streckenweise das Logo des Südwestrundfunks Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz (SWR) eingeblendet. Die beiderseits Missstände aufzeigende Folgesituation der binational beschlossenen Arbeitsbeschäftigungsmaßnahme wurde bislang nicht vollständig entschärft, ruft jedoch bundesdeutsche Medien auf den Plan. Einem Bericht der Rumänischen Redaktion der Deutschen Welle (DWR) zufolge haben Agrarministerin Julia Klöckner und Arbeitsminister Hubertus Heil auf die Forderungen reagiert und eindringlich vorgeschlagen, dass „auf die Situation in Sammelunterkünften und beim Personentransport besonderes Augenmerk zu legen ist“ und „Reisekosten nicht einseitig nur der Saisonarbeiterkraft aufgebürdet werden sollen“. Dana Alexandra Scherle, unlängst zur Leiterin der DWR-Redaktion in der Nachfolge von Robert Schwartz bestimmt, hat Renew-Europe-Fraktionsmitglied Dragoș Pîslaru, Ökonom und Stimme der pro-europäischen Wahlallianz von USR und der Partei für Freiheit, Einheit und Solidarität (PLUS), befragt und sowohl die Meinung vom „rumänischen Staat, der sich die Hände wie Pontius Pilatus wäscht, wenn es um die Probleme rumänischer Bürger außerhalb der Grenzen Rumäniens geht“ als auch Kritik an einem „hässlichen Doppelstandard“ und einer „gewissen Heuchelei“ der westlichen Gesellschaften Deutschlands und Österreichs zur Antwort erhalten.