Reschitza - Schonungslos offengelegt haben Jugendliche und Studenten im Innenhof der UBB-Universitätsfiliale in Reschitza die Mängel und Informationslücken der Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Reschitza. Der einzige, der gut davonkam, war der amtierende Bürgermeister Ioan Popa (PNL) – wobei die Hälfte der acht Kandidaten einfach die Konfrontation geschwänzt haben. Herausgefordert haben die Kandidaten der Jugendrat/Consiliul Tineretului din România und die Liga der Studenten aus Reschitza. Der Herausforderung gestellt haben sich neben Ioan Popa auch Ioan Narcis Chisăliță, PSD-Senator und Kandidat der Allianz PSD/ALDE/Pro România, Daniel Toma seitens der USR/PLUS und der sich oft als Papasöhnchen lächerlich machende Sebastian Purec. Es ging um „Die Jugendlichen und die Zukunft von Reschitza“, ein Thema, das für den amtierenden Bürgermeister Ioan Popa wie maßgeschneidert war.
Die Medien und die Anwesenden verblieben nach dem Öffentlichkeitsexamen der Kandidaten einstimmig der Meinung: „Der amtierende Bürgermeister von Reschitza ist bei Weitem der geeignetste Kandidat für ein weiteres Mandat als Bürgermeister.“ Die anderen Kandidaten mussten mehr oder weniger ihre Blößen offenlegen, was sogar so weit ging, dass der eine nicht einmal wusste, dass sein „Programmvorschlag“ einer baulichen Maßnahme längst realisiert ist.
Popa hingegen stellte seine Vorhaben für die nächste Legislaturperiode vor: Ein Wohnviertel auf 8,5 Hektar auf der Industriebrache der ehemaligen Schamottefabrik in der oberen Altstadt, neue Wohnungen für junge Menschen und Baugrund für Privathäuser oberhalb des städtischen Zoos, Dienstwohnungen für medizinisches Personal usw. Den Einwand anderer Kandidaten, es seien Projekte, die nicht mit städtischer Finanzierung umgesetzt werden, schmetterte er ab: „Aber die Stadt muss erst mal die Grundstücke erschließen und die Raumordnungspläne dazu bereitstellen, sonst gibt euch der Staat keine Gelder, und seien eure Pläne noch so anziehend!“
Schockiert hat Popa durch sein Insiderwissen aus vier Jahren Bürgermeisterei, etwa bezüglich des „Verschwindens“ von Wohnungen nachkommenslos Verstorbener im Sumpf von Notaren und Immobilienhändlern – wobei die herrenlos gebliebenen Wohnungen laut Gesetz eigentlich der Stadt gehören müssten und an Bedürftige weitergereicht werden sollten.
Popas Schlussfolgerung nach dem Treffen: „Eine solche Aussprache war für Reschitza eine Premiere. Die Fragen haben mir bewusst gemacht, dass die Jugendlichen an städtischer Verwaltung, Lokalpolitik und Wahlen wirklich interessiert sind. Das ist sehr erfreulich. Ich hoffe bloß, ich habe mit meinen Antworten ihren Erwartungen entsprochen.“