Internationales Symposium in Sathmar

Interkulturalität und Erwachsenenbildung

Sathmar - Vertreter verschiedener Institutionen aus Deutschland, Österreich, Italien, Tschechien, Liechtenstein und Rumänien nahmen vergangene Woche an einem internationalen Symposium der GRUNDTVIG Lernpartnerschaft in Sathmar/Satu Mare teil. Die Veranstaltung fand im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten Projekts „Interkulturalität – Wertevermittlung im interkulturellen Kontext. Konsequenzen für die Erwachsenenbildung in Europa“ statt. Organisiert wurde das Symposium von der Caritas Satu Mare in Zusammenarbeit mit der Liga Pro Europa. Partner des Projekts ist aus Rumänien auch die Stiftung „Formare Studia“ aus Jassy/Iaşi.

Eröffnet wurde das Symposium von Tünde Löchli, Direktorin der Caritas Satu Mare. Im Namen der Teilnehmer der Lernpartnerschaft begrüßten die Anwesenden Eva Hackl, Referent für Auslandsbeziehungen der Caritas Satu Mare und Heinz Müller, Diplom-Sozialpädagoge vom Diözesan-Caritasverband des Erzbistums Köln, der koordinierenden Einrichtung der Lernpartnerschaft. „Mitte dieses Jahres werden wir ein Curriculum erstellen, welches der gesamten Erwachsenenbildungsarbeit in Europa zur Verfügung stehen wird.

Dieses Curriculum wird dazu helfen, wichtige gemeinsame Fragen von gemeinsamen Werten in Europa in der Bildunsgarbeit zu beantworten“, informierte Heinz Müller über die Arbeit der Lernpartnerschaft.
Eva Hackl berichtete über die bisherigen Stationen der seit 2010 laufenden Lernpartnerschaft und die Erfahrungen, die bisher gemacht werden konnten.

Die Teilnehmer des Projektes trafen sich bereits in Köln, Wien, Südtirol und Jassy. In Köln haben die Mitglieder der Partnerschaft die Zusammenarbeit der Katholischen Hochschule und der Caritas kennengelernt. „Studenten der sozialen Arbeit werden sehr praxisorientiert für die Tätigkeit mit den Menschen ausgebildet“, so Eva Hackl. In Wien konnten sie das Konzept des „Kardinal-König-“Hauses“, einer Bildungseinrichtung von Jesuiten und der Caritas erleben. Weitere Stationen der Partnerschaft sind Liechtenstein und Tschechien.

Im Rahmen des Symposiums wurde u. a. eine Wertestudie vom Diplom- Soziologen Arnold Wagner, Mitarbeiter der Caritas Satu Mare, präsentiert. „Die Studie wurde mit Hilfe von Freiwilligen der Caritas und der Liga Pro Europa durchgeführt mit dem Ziel, die gemeinsamen Werte und die Unterschiede zwischen den Werten in einer multireligiösen und multikulturellen Gesellschaft zu entdecken“, sagte Arnold Wagner. Befragt wurden 681 Personen in acht Ortschaften der Kreise Sathmar und Maramuresch. „In Kenntnis dieser Daten können wir sagen, dass der Grund der Inakzeptanz eher in der Unkenntnis einiger Gruppen liegt, als in reellen Konflikten unter den Vertretern einiger Volksgruppen, die seit Hunderten von Jahren zusammenleben“, schlussfolgerte Wagner.

Während dem Symposium fand auch ein Rundtischgespräch zum Thema „Entdeckung der gemeinsamen Werte im interkulturellen und interreligiösen Kontext“ statt. Daran nahmen Vertreter verschiedener Konfessionen teil.
Vorträge hielten im Rahmen des Symposiums u. a. Tünde Löchli, Direktorin der Caritas Satu Mare, Ladislau Konya, Vorsitzender der Liga Pro Europa, Tiberius Schupler, Wirtschaftsdirektor der Römisch-Katholischen Diözese in Sathmar, Dr. Ferenc Agoston, Pfarrer der Gemeinde Bildegg/Beltiug, Anna Dickmann und Dr. Hanni Rolfes, Missionarinnen vom Heiligsten Herzen Jesu und István Lepedus, Leiter des Laienbüros der Caritas Satu Mare.
Die Mitglieder der Lernpartnerschaft besuchten auch Einrichtungen der Caritas Satu Mare und wurden am letzten Tag ihres Aufenthalts in Sathmar von Iuliu Ilyes, Bürgermeister der Stadt Sathmar, empfangen.