Jahrestreffen des Konsortiums „Universitaria“ in Temeswar

Strategische Lösungsansätze und Einsatz von KI im Lehrbetrieb erörtert

Temeswar (ADZ) – Am vergangenen Wochenende fand an der West-Universität Temeswar das jährliche Treffen des Konsortiums „Universitaria“ statt – eine bedeutende akademische Zusammenkunft, die führende Vertreter der rumänischen Hochschullandschaft vereint. Rektoren und Senatsvorsitzende der zehn einflussreichsten Universitäten des Landes diskutierten aktuelle Herausforderungen und strategische Lösungsansätze im Bereich Hochschulbildung und Forschung. Das Konsortium „Universitaria“ ist der älteste und zugleich einflussreichste Zusammenschluss von Universitäten in Rumänien. Es umfasst zehn führende Hochschulen, die gemeinsam etwa 42 Prozent der Studierenden sowie 40 Prozent der Lehrkräfte des Landes repräsentieren. Ziel des Zusammenschlusses ist es, durch koordinierte Maßnahmen und Austausch bewährter Praktiken die Qualität von Forschung und Lehre zu fördern und das rumänische Hochschulsystem auf europäischem Niveau weiterzuentwickeln.

Die Mitgliedsuniversitäten des Konsortiums sind die Universität Bukarest, die Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg, die Alexandru-Ioan-Cuza-Universität Jassy, die West-Universität Temeswar, die Bukarester Akademie für Wirtschaftswissenschaften, die Universität Craiova, die Dunărea-de-Jos-Universität Galatz, die Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt und die Ovidius-Universität Konstanza. Die Staatliche Universität der Republik Moldau hat einen Beobachterstatus.

Die Teilnehmenden am Temeswarer Treffen erörterten eine Vielzahl strategischer Themen. Schwerpunkte waren unter anderem: Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität von Lehre und Forschung, die Förderung der interuniversitären Zusammenarbeit, gemeinsame Verhandlungen mit Softwareanbietern für Bildungslösungen und die Harmonisierung der Studiengebühren innerhalb des Konsortiums. Ein besonderes Augenmerk galt der Einführung einer neuen Methodologie für kurzfristige innerstaatliche Mobilitätsprogramme zwischen den Mitgliedsuniversitäten. Diese soll ab dem akademischen Jahr 2025/2026 den Austausch von Studierenden und Lehrkräften erleichtern und institutionelle Netzwerke weiter stärken.
Auch Studierendenvertreter nahmen aktiv an den Diskussionen teil. Ihre Beiträge konzentrierten sich auf Themen wie das Vergabeverfahren für Stipendien, Evaluationsmechanismen und deren Transparenz, die Rolle der Studierenden in der Bewertung von Lehrpersonal und die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Lehrbetrieb. Seitens der Gewerkschaften wurden Fragen zur beruflichen Belastung, zu Gehaltsrechten und zur Funktionalität paritätischer Kommissionen innerhalb der Hochschulen thematisiert. Zudem wurde eine Debatte über die regulierte Nutzung von KI zur Entlastung administrativer und didaktischer Prozesse angestoßen.

Im Rahmen des Treffens übernahm die West-Universität Temeswar den Vorsitz des Konsortiums „Universitaria“. Die neue Leitung kündigte an, die akademische Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsuniversitäten intensivieren zu wollen und Initiativen für innovative Lehr- und Forschungsformate zu fördern. Ziel sei es, die Rolle der rumänischen Universitäten im internationalen Wissenschaftsraum weiter zu stärken.