Jenseits der Mauer. Widerstand. Widerhall

Veranstaltungsreihe zur Wende 1989 in Deutschland und Rumänien

Präsident a. D. Emil Constantinescu und Journalist Robert Schwartz bei der Eröffnung der Ausstellung „Menschen. Macht. Rumänien“ | Foto: Diana Păun

Hermannstadt - Vor 35 Jahren schlug die Geschichte Mittel- und Osteuropas einen neuen Weg ein. Der Fall der kommunistischen Diktaturen, geprägt von zwei Ecksteinen: dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und die blutige Wende in Rumänien im Dezember desselben Jahres, leiteten auch für diesen Teil des Kontinents den Beginn einer neuen Zeit der Freiheit und Demokratie ein.

Um diesen Einschnitt in der Geschichte Europas zu würdigen und um zugleich dessen Wert und die einhergehenden Folgen zu vergegenwärtigen findet zwischen dem 31. August und dem 29. September in der Kapelle der Versöhnung in Berlin und in der Rumänischen Botschaft die Veranstaltungsreihe „Jenseits der Mauer. Widerstand. Widerhall“ statt. Gewünscht wird, dadurch einen offenen Dialog zwischen rumänischen Künstlern und Künstlerinnen, die sich in ihren Werken mit der Erinnerung an die kommunistische Diktatur in Rumänien auseinandersetzen, und der deutschen Öffentlichkeit zu ermöglichen.

Bekannte Persönlichkeiten aus Deutschland und Rumänien – Zeitzeugen und Zeitzeuginnen des Umbruchs vor 35 Jahren – werden über die Bedeutung dieser Meilensteine in der Geschichte Europas diskutieren. Vor dem Hintergrund der Feierlichkeiten zum 35. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer und der Wende in Rumänien im Dezember 1989 unterstreicht diese Initiative die Bedeutung des gemeinsamen Gedenkens und der Reflexion über diese historischen Ereignisse.

Die Veranstaltungsreihe wurde schon am 31. August mit der Eröffnung der Ausstellung „Menschen. Macht. Rumänien“ des Foto-Künstlers Cornel Brad eingeleitet. Bei der Eröffnung der Ausstellung, die dazu einlädt, anhand von 35 Porträts zu reflektieren, wie die Geschichte die kollektive Identität des rumänischen Volkes beeinflusst hat, sprachen Präsident a. D. Emil Constantinescu, Botschafterin Adriana Stanescu, der Künstler Cornel Brad, der Direktor des Rumänischen Kulturinstitutes Berlin Cristian Niculescu sowie der Präsident der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft Berlin, Robert Schwartz. Die Ausstellung kann bis zum 29. September in der Kapelle der Versöhnung (Bernauer Str. 4, 10115 Berlin) besichtigt werden. Ein zweiter Punkt der Veranstaltungsreihe war eine von dem Journalisten Robert Schwartz moderierte Podiumsdiskussion, an der die Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Ana Blandiana, der Theologe und Politiker Markus Meckel, der Autor und Diplomat Emil Hurezeanu, die Journalistin und Politologin Anneli Ute Gabany, der Fotokünstler Cornel Brad und als Ehrengast Präsident a. D. Emil Constantinescu beteiligt waren. Die Podiumsdiskussion fand am 2. September in der Rumänischen Botschaft in Berlin statt. Die nächste Veranstaltung findet am 12. September in der Kapelle der Versöhnung um 18.30 statt. Dabei handelt es sich um ein Treffen und eine Podiumsdiskussion, ausgehend von dem biografischen Roman „Es gibt Dinge, die muss man einfach tun“ (Jogging cu Securitatea) von Radu Filipescu. An der der Lesung aus dem Roman anschließenden Diskussion wird neben dem Autor und Dissidenten Filipescu auch die Autorin Herma Kennel beteiligt sein.

JENSEITS DER MAUER. WIDERSTAND. WIDERHALL ist ein Projekt der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft e.V. – Berlin und dem  Rumänischen Kulturinstitut Berlin „Titu Maiorescu“ in Kooperation mit der Rumänischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland, der Versöhnungskapelle Berlin, der Stiftung Berliner Mauer und der Fundația Academia Civică – Memorialul Victimelor Comunismului și al Rezistenței (Bürgerakademie: Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des Widerstandes) aus Sighetul-Marmației. Die Veranstaltungsreihe wird gefördert vom Rumänisch-Deutschen Forum für bilaterale Zusammenarbeit Bukarest sowie dem Deutsch-Rumänischen Forum Berlin, der Rumänisch-Deutschen Handelskammer, Karl Heinz Dietrich International Logistics sowie Smart City Brașov.