Temeswar – Die Stefan-Jäger-Stiftung Temeswar hat den Jugendförderpreis für das Jahr 2020 der engagierten Studentin Astrid Kataro zugesprochen. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Banater Heimattage am Wochenende 29. bis 30. Mai statt. Die 20-jährige Banater Schwäbin hat sich ehrenamtlich für die Kultur der deutschen Minderheit im Banat eingesetzt: Sie hat in ihrem Heimatdorf, Keglewitschhausen, die Kirchweih wieder ins Leben gerufen, welche am 21.09.2019 stattfand. Aufgrund der Pandemie ließ sich zwar im Jahr 2020 keine Fortsetzung der Kirchweih organisieren, allerdings hat Astrid Kataro daraufhin einen kreativen Umweg gefunden, um die banatschwäbische Kultur den Leuten näherzubringen: Die teils selbstverfasste Ortsmonografie und Dokumentation soll im Herbst unter dem Titel „Keglewitsch – gestern, heute, morgen“ erscheinen (die ADZ berichtete). Durch ihr Wirken, die Pflege ihrer Muttersprache, Mundart und Tradition, aber besonders für das Engagement in der Gemeinschaft dient sie als Vorzeigeschild und Vorbild für die banatdeutsche Jugend. Seit 2010 ist sie ein aktives Mitglied der Tanzgruppe „Buntes Sträußchen Großsanktnikolaus“ und machte auch bei anderen kulturellen Veranstaltungen wie das „Mundarttreffen“ der Schwaben wiederholte Male mit. Sie moderierte 2017 sogar die Veranstaltung. Seither berichtet sie regelmäßig in der Banater Zeitung und in der Mundartseite Pipatsch über Aktuelles aber auch über banatdeutsche Traditionen.
Sie ist seit 2018 festes Mitglied der Jugendredaktion der deutschen Radioabteilung von Radio Temeswar und bereichert die Kinder- und Jugendprogramme mit ihren Beiträgen, die zumeist von den Banater Schwaben handeln.
Astrid Kataro hat die deutsche Abteilung der Nestor-Oprean-Schule in Großsanknikolaus besucht und war anschließend Schülerin in der Spezialabteilung der Nikolaus-Lenau-Schule in Temeswar mit Schwerpunkt Mathematik-Informatik. Zurzeit studiert sie Germanistik und Anglistik an der Abteilung für Sprachen und Literaturen der Temeswarer West-Universität.
Bereits als Schülerin wirkte sie bei mehreren internationalen Projekten mit. Im Rahmen des Projekts „Deutsche Spuren im Banat“ schrieb sie über die Geschichten der Banater Schwaben sowie ihre Traditionen und hielt somit auch die traditionellen und kulturellen Werte der Gemeinschaft fest. Ihr Interesse an Jugendmedienarbeit zeigte sie auch beim digitalen Podcast-Workshop „minderheitWeit – europäische Vielfältigkeit“, wo sie unter anderem lernte, auch Interviews mit Interviewpartnern, die Angehörige verschiedener Minderheiten Europas sind, zu führen. Über Werte und Kultur wurde auch in dem Projekt „eljub Dialog: Werte in der globalisierten Welt“ in Krems, Österreich, gesprochen, bei dem Jugendliche aus gemischten Kulturen die Möglichkeit hatten, ihr Land und ihre Traditionen zu präsentieren, was auch Astrid Kataro machte. In Temeswar nahm sie anschließend am Jugendfestival „Licht und Klang“ teil und engagierte sich in einer Medienwerkstatt, sowie bei Führungen durch Temeswar und weiteren wichtigen Ortschaften des Banats, wie Lenauheim und Alexanderhausen.