Kopie eines Steppen-Bison-Skeletts aus Siebenbürgen in Mexiko

Moritz von Kimakowitz glückte bei Schäßburg einmaliger Fund

Hermannstadt – Ana Maria Păpurea vom Naturhistorischen Museum in Hermannstadt/Sibiu und Dr. Alexandru Constantin Chituță, interimistischer Direktor des Brukenthalmuseums, sind stolze Leihgeber der Kopie vom Skelett eines Bison Pricus, die bis Ende Februar in der Sonderausstellung „El Viaje del Bisonte y la Evolucion de Bison Priscus“ beim Museo del Instituto de Geología de la UNAM in Ciudad de México nicht nur für sich selbst und die Geschichte der Findung 1900 bei Schäßburg/Sighi{oara, sondern implizit auch ein wenig für Rumäniens Kulturerbe wirbt. Die seit über 100 Jahren bestehende Kooperation des Naturhistorischen Museums in Hermannstadt mit dem Geologischen Institut UNAM von Mexiko bedeutet keine Zufallsgeschichte. Forscher Mauritius Hieronymus von Kimakowicz-Winnicki (1849-1921), bekannt als Moritz von Kimakowitz und seinerzeit weltweit vernetzter Leiter des 1895 vom Siebenbürgischen Verein für Naturwissenschaften zu Hermannstadt gegründeten Museums, hatte an der Schwelle zum 20. Jahrhundert im Terrain das knöchern vollständige Gerüst eines Bison Pricus, einer natürlich ausgestorbenen Tierart des jüngsten Zeitabschnitts der Erdgeschichte, entdeckt. Otto Phleps half ihm bald danach, das Skelett der historischen Spezies aus dem Quartär in der regionalen Zeitschrift „Verhandlungen und Mitteilungen des Siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt“ näher zu beschreiben.

Kurator und Kuratorin der Sonderausstellung in Mexikos Hauptstadt sind Claudio Estrada Clamont als Einheimischer und Ioana Kirculescu von Kimakowicz, Urenkelin des Naturforschers und Entdeckers von einem raren Skelett des vor über 10.000 Jahren ausgestorbenen Steppen-Bisons, den Zoologe Ludwig Heinrich von Bojanus 1872 wissenschaftlich genau bestimmt hatte. Bis heute gilt Moritz von Kimakowitz als Finder des einzig komplett erhaltenen Knochen-Gerüsts dieser Art in gesamt Rumänien. Sein von der Seite her aufgenommenes Porträt und die Fassade des Naturhistorischen Museums von Hermannstadt im Hintergrund begrenzen den Kopf des mexikanischen Ausstellungsplakats, während das Skelett von historischer Bedeutung die goldene Mitte der Aufmachung für sich behauptet.