Kriegsfotografieausstellung bei HEI

„Front“ ist bis Mitte September zu sehen

Temeswar - „Kriegsfotografie ist ein verrückter Akt des Widerstands. Sie strahlt Schrecken, Ungerechtigkeit, Angst und Zerstörung aus, und irgendwo zaghaft auch einen Funken Hoffnung. Dass es keine Massaker mehr geben darf, dass Angriffe auf Zivilisten gestoppt und Kriegsverbrecher zur Verantwortung gezogen werden müssen. Eine Art Hoffnung, dass irgendwann genügend Menschen auf der Erde begreifen werden, dass es nicht notwendig ist, uns selbst zu töten. Das ist die Hoffnung von Vadim Ghirda, dem rumänischen Fotografen, der in den letzten 34 Jahren viele Kriege auf der Welt dokumentiert hat“, schreibt Ioana Cîrlig, die Kuratorin der Ausstellung, in dem Text, der „Front“ beschreibt. Die Kriegsfotografieausstellung wird am heutigen Donnerstag, den 8. August, bei HEI (House of European Instituts) in Temeswar/ Timișoara eröffnet. Die Ausstellung bringt die Fotografen Larisa Kalik (Ukraine) und Vadim Ghirda (Rumänien) zusammen und zeigt Fotografien aus dem Herzen der Kriege, die in den letzten drei Jahrzehnten ausgebrochen sind. Die Bilder in der Ausstellung zeigen ausdrücklich die Brutalität des Krieges und können eine starke emotionale Wirkung auf den Betrachter haben. Die Ausstellung ist deswegen für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet. „Front“ wird von Ioana Cîrlig, Fotografin und Fotoredakteurin von Scena9, kuratiert und hat eine journalistische Ergänzung auf scena9.ro/front, wo man die Arbeit der beiden Fotografen eingehend erkunden kann. Die Fotografien bleiben bei HEI, in der TheresieBastei, bis zum 15. September, ausgestellt. Die Ausstellung sieht auch eine Reihe von Veranstaltungen vor, die sich mit der Ethik der Kriegsfotografie, mit Geschichten und Darstellungen von Gewalt in Bildern befassen und das lokale Publikum mit der ukrainischen Gemeinschaft, die sich in Temeswar und Westrumänien niedergelassen hat, verbinden. Nach der Vernissage um 19 Uhr wird eine Führung durch die Ausstellung von Ioana Cîrlig und Ioana Pelehat²i dargeboten. Eine weitere Führung steht am kommenden Mittwoch, den 14. August, um 16 Uhr mit der ukrainischen Fotografin Larisa Kalik an. Am 15. September wird eine Diskussion über die Ethik der Kriegsfotografie und die persönlichen Kosten dieser Arbeit, mit Larisa Kalik und Ioana Pelehatăi stattfinden. Anschließend wird dann auch ein gemeinsames Abendessen mit ukrainischem Borschtsch, in Partnerschaft mit dem Kulturverein FAINA UA organisiert.