Lesung mit Steffen Mensching – „Schermanns Augen“

Hermannstadt – Am Mittwoch, dem 21. Mai, um 18 Uhr, wird der Autor Steffen Mensching seinen Roman „Schermanns Augen“ in Hermannstadt/Sibiu vorstellen. Zur Lesung lädt das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt (DFDH) ein. Veranstaltungsort ist der Spiegelsaal des Hermannstädter Forums, Sporergasse 1-3/Strada General Magheru 1-3.

In „Schermanns Augen“ zeichnet Mensching die Spur des Grafologen Rafael Schermann nach: „Eben noch war Schermann in der Wiener Caféhaus-Szene ein bunter Hund, bekannt mit Gott und der Welt von Adolf Loos, Oskar Kokoschka, Magnus Hirschfeld bis zu Else Lasker-Schüler, Herwarth Walden, Ehrenstein, Döblin, Bruckner, Eisen-stein, Stanislawski, Piscator... (...) Und jetzt landet dieser schillernde Mann völlig abgerissen und todkrank als Gefangener am Ende der Welt, hundertfünfzig Kilometer östlich von Kotlas an der Bahntrasse nach Workuta im Lager Artek. Dort wird ihm der junge deutsche Kommunist Otto Haferkron als Übersetzer an die Seite gestellt, der seit 15 Monaten im sowjetischen Arbeitslager inhaftiert ist. Das ungleiche Paar kämpft ums Überleben – unter brutalen, absurden Verhältnissen im mörderischen Räderwerk des 20. Jahrhunderts.“

Steffen Mensching, geb. 1958 in Berlin, studierte an der Humboldt-Universität Kulturwissenschaft und arbeitete viele Jahre als freiberuflicher Autor, Schauspieler und Regisseur. Mit Hans-Eckhardt Wenzel ging er mit Clownsprogrammen auf Tour. Seit 2008 ist er Intendant am Theater Rudolstadt. Für seinen Roman „Schermanns Augen“ (erschienen 2018) erhielt er den Erich-Fried-Preis und den Preis der Uwe-Johnson-Gesellschaft. Im Jahr 2022 wurde ihm der Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung verliehen.