Manele-Verbot ist diskriminierend

Temeswar – Der Beschluss von Bürgermeister Nicolae Robu, die Aufführung von „Manele“ in der Temeswarer Öffentlichkeit zu verbieten, ist diskriminierend. Dies geht, Medienberichten zufolge, aus einem Schreiben des Nationalrates zur Bekämpfung der Diskriminierung hervor.

In dem Schreiben wird der Kommunalverwaltung vorerst nur eine Mahnung erteilt und darauf hingewiesen, dass die Absicht, das Aufführen von „Manele“ in der Öffentlichkeit zu verbieten, eine Diskriminierung darstellt und laut Art. 2, Abschnitt (1) und Art. 15 der Regierungsverordnung O.G. 137/2000 das Recht auf Würde verletzt. „Manele“ (der Plural des rumänischen Wortes „Manea“) ist ein rumänischer Musikstil, der seit den 1990er Jahren einen Teil der Pop-Szene hierzulande dominiert. Eine Mehrheit der Manele-Sänger in Rumänien gehört der Roma-Minderheit an.

Im November 2019 beschloss Bürgermeister Nicolae Robu, das Aufführen von „Manele“ und das Grillen an öffentlichen Plätzen in Temeswar zu verbieten. Die Entscheidung wurde gefasst, nachdem der Vorsitzende der Märkte-Gesellschaft, Ionuț Nasleu, bekannt für seine Verbindungen zur Unterwelt, einen traditionellen Lebensmittelmarkt am Trajansplatz organisiert hatte und dabei mehrere Manele-Sänger auf die Bühne getreten waren. Einige von ihnen widmeten ihre Lieder dem Bürgermeister, zum Genuss einiger Zuschauer, die die Szene filmten und ins Internet stellten. Dem Stadtvater schien das überhaupt nicht gefallen zu haben, sodass er kurze Zeit später das Manele- und Grill-Verbot an öffentlichen Plätzen in Temeswar erließ.