Neustadt – Bei den am Sonntag abgehaltenen Präsidentschaftswahlen setzte sich Nicușor Dan auch im Kreis Maramuresch/Maramureș knapp gegen seinen Herausforderer George Simion durch. Nach der vollständigen Auszählung der Stimmen kommt Dan auf 51,2 % (126.200 Stimmen), während Simion 48,8 % (97.800 Stimmen) erreichte.
Besonders deutlich fiel das Ergebnis in der Kreishauptstadt Neustadt/Baia Mare aus. Hier erhielt Dan mehr als 65 % der Stimmen, insgesamt rund 38.500, und sicherte sich damit einen klaren Vorsprung auf Kreisebene.
Auch in kleineren Gemeinden mit einem hohen Anteil ungarischstämmiger Bevölkerung, wie Coltău, Câmpulung la Tisa und Băiuț, konnte Dan überzeugen. Ebenso kam Unterstützung aus städtischen Gebieten wie Sighetu Marmației, Waroli/Seini und Săliștea de Sus.
„Diese Ergebnisse zeigen, dass unsere Botschaft des Dialogs und der institutionellen Stabilität die Menschen erreicht hat – auch in kulturell vielfältigen Regionen“, kommentierte ein Sprecher von Dan nach Bekanntgabe der Zahlen.
Für Überraschung sorgten jedoch die Resultate in den ukrainisch geprägten Gemeinden im Osten des Kreises. In Poienile de sub Munte etwa – einer der größten Ortschaften mit ukrainischer Bevölkerung in Rumänien – erreichte George Simion über 87 % der Stimmen. Dies ist umso bemerkenswerter, da Simion im Wahlkampf mehrfach angekündigt hatte, im Falle seiner Wahl keine weitere militärische oder finanzielle Unterstützung für die Ukraine durch Rumänien leisten zu wollen.
Trotz dieser Position erhielt er in sämtlichen ukrainisch geprägten Gebieten des Kreises überdurchschnittlich viele Stimmen. Politikanalysten werten dies als Ausdruck tief verwurzelter lokaler Loyalitäten und möglicher Unzufriedenheit mit der aktuellen Regierungspolitik.