Minderheitentag mit Weihnachtsmusik

Temeswar/Reschitza – Nach dem am 17. Dezember in Temeswar ausgerufenen Trauertag im Gedenken an die ersten Opfer der Revolution von 1989, wird die Bühne im Temeswarer Zentrum auf dem Weihnachtsmarkt am Sonntag mit einem bunten Programm belebt.

Der Tag der nationalen Minderheiten Rumäniens wird mit einem Weihnachtsliederprogramm der im Banat lebenden und wirkenden Minderheiten gefeiert. Ab 17.00 Uhr treten auf der Bühne am Opernplatz Volkstanzgruppen und Chöre der Ungarn, Bulgaren, Ukrainer, Deutschen und Serben auf. Die Temeswarer Jugendtanzgruppe Banater Rosmarein vertritt die banaterdeutsche Gemeinschaft und präsentiert ein Krippenspiel aus Ebendorf/Știuca in Trachten und Verkleidung. Außerdem spielt die Rekascher Blasmusik auf. Anschließend gibt es ab 19 Uhr rumänische Folklore mit den Tanz-, Sing- und Musikgruppen Timi{ul, Pusta Banatului und Lalealua Pestriță aus Nitzkydorf. Es ist das zweite Jahr in Folge, das ein solcher Abend Teil des Temeswarer Weihnachtsmarktes ist. Hauptveranstalter ist die Temeswarer Stadtverwaltung mittels ihres Kulturhauses.

Der Tag der nationalen Minderheiten Rumäniens wird auch in Reschitza mit einer Fotoausstellung von Camelia und Lucian Duca über das diesjährige Kirchweihfest in Wolfsberg/Gărâna begangen, sowie mit einer Adventsfeier, begleitet von der „Intermezzo“- Musikgruppe. Die Veranstaltung findet um 15.30 Uhr im Deutschen „Alexander Tietz“-Zentrum Reschitza statt. Ebenfalls am Sonntag wird in der römisch-katholischen „Maria Schnee“-Kirche ein Weihnachtskonzert ab 18 Uhr gegeben.

Den Tag der nationalen Minderheiten gibt es erst seit fünf Jahren in Rumänien. Der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț hatte im Dezember 2017 eine Gesetzesinitiative ins Parlament gebracht, um einen „Tag der nationalen Minderheiten“ auszurufen. Das Parlament nahm den Vorschlag an und seither gilt der 18. Dezember als Tag der nationalen Minderheiten in Rumänien, bei dem die 19 anerkannten nationalen Minderheiten Rumäniens, unter anderem auch die deutsche Minderheit, im Mittelpunkt der Öffentlichkeit stehen oder stehen sollten, was in Temeswar jedoch größtenteils im Vorweihnachtstrubel und den Gedenktagen der Revolution von 1989 untergeht. So fällt auf, dass sich beispielsweise die serbische Minderheit oder Romagemeinschaft am Sonntag nicht am Konzert am Temeswarer Opernplatz beteiligen.