Missa pro defunctis

Hermannstädter Bachchor führte Mozarts „Requiem“ zum Allerseelentag auf

Trotz zusätzlicher Sitzgelegenheiten lauschten viele Zuhörer dem „Requiem“ im Stehen. Foto: Cynthia Pinter

Hermannstadt - Mit einer Aufführung des „Requiems“ von Wolfgang Amadeus Mozart wurde am Sonntagabend der Verstorbenen gedacht. Der Auftritt des Hermannstädter Bachchors in der römisch-katholischen Dreifaltigkeitskirche am Großen Ring/Piaţa Mare war kein Konzert, sondern ein „gesungenes Gebet“, unterstrich der Stadtpfarrer Oscar Raicea in seiner Ansprache.

Der Bachchor bereitete sich für die Aufführung seit dem Jahresanfang, bei den mittwochs stattfindenden Proben im Spiegelsaal des Forumshauses. Zur Vertiefung des Gelernten wurden auch Singsamstage im Elimheim in Michelsberg/Cisnădioara organisiert. Es folgten eine Probe mit dem Orchester am Freitag sowie eine Generalprobe mit den Solisten am Samstag vor der Aufführung.

Das Requiem in d-Moll ist die letzte Komposition Wolfgang Amadeus Mozarts. Den Auftrag für eine missa pro defunctis bekam er vom Grafen Franz von Wallsegg. Die Seelenmesse sollte zum Gedenken an die Wallseggs Gattin Anna jeweils am Jahrestag ihres Todes aufgeführt werden. Doch Mozart schaffte bis zu seinem Tod am 5. Dezember 1791 nur etwa zwei Dritteln der Komposition zu Papier zu bringen. Die Vervollständigung des Requiems übernahmen im Auftrag von Constanze Mozart die Schüler des Komponisten. Den Verdienst um die Fertigstellung des Werkes gebührt Franz Xavier Süßmayr.
Neben dem Bachchor wirkten an der Aufführung am Sonntagabend Mitglieder der Hermannstädter Philharmonie sowie die Solisten Bianca Manoleanu (Sopran), Sorana Negrea (Mezzosopran), Ruben Mure{an (Tenor) und Radu Ion (Bass) mit. Die musikalische Leitung übernahm der Leiter des Bachchors Kurt Philippi.