Temeswar –Der Leiter der Temescher Kreiskulturbehörde, Sorin Predescu, hat auf Facebook zu den vom Bürgermeisteramt Temeswar/Timișoara neu eingerichteten und viel kritisierten Gehwegen in Schachbrettform Stellung genommen. In seinem Posting von Montag erklärte Predescu, dass das Bürgermeisteramt keine Baugenehmigung für die Arbeiten besitzt, die eigentlich erforderlich wäre, da es sich dabei nicht um einfache Reparatur-, sondern um Bauarbeiten in einem geschützten historischen Areal handelt.
Die Wahl der modernen Beton-Fliesen sei überhaupt nicht passend für die historische Innenstadt. „Trotzdem hat das Bürgermeisteramt Temeswar Fußgängerwege aus Asphalt in der Innenstadt geschaffen (ebenfalls ohne Projekt), wo-rauf es sehr stolz ist: in der Mărășești-, Gheorghe-Lazăr-, A.Pacha-, Bolyai-Straße, usw. Es war eine schlechte technische Lösung, die sowohl das Image des historischen Areals, als auch die Gebäude in dieser Gegend negativ beeinflusst hat“, erklärte Sorin Predescu, der das Fehlen einer Vision für die Sanierung der Innenstadt bemängelte. Auch erwähnte der Leiter der Kreiskulturbehörde, dass die Art und Weise, wie die Kommunalverwaltung kommuniziere, undemokratisch sei und sich auf viele falsche Anschuldigungen und Lügen stütze.
Sorin Predescu hob hervor, dass die neuen Gehwege eine direkte Konsequenz dessen seien, wie das Bürgermeisteramt Temeswar in Sachen „geschützte historische Gebiete“ funktioniere. Es gäbe keine Konsultationen mit Fachleuten, keine einheitliche Strategie, keine technischen Projekte, u.Ä. „Die Politik der vollendeten Tatsachen ist eine missbräuchliche, undemokratische und unzivilisierte Politik“, betonte Predescu, der zugleich erwähnte, dass er keinen persönlichen, sondern einen institutionellen Konflikt mit Bürgermeister Nicolae Robu habe.
Die Reaktion des Kulturamtsleiter kommt, nachdem das Bürgermeisteramt Temeswar mehrere Straßen in der historischen Innenstadt mit modernen Beton-Fliesen versehen hat (wir berichteten). Die laut Meinung der Fachleute viel zu modernen Platten lenken den Blick der Passanten von den Gebäuden auf den Boden. Im Internet zirkulierte, als Vergleich, ein Bild von der Innenstadt von Großwardein/Oradea, wo eine sichtbar elegantere Variante aus Naturstein für den Bodenbelag gewählt wurde.