Karansebesch – Ein Museum der Geschichte und Kultur der Juden des Banater Berglands will Florin Damian, der junge Präsident der Gemeinschaft, im Hof der Synagoge von Karansebesch bauen und einrichten. Zur Finanzierung wandte sich Damian an die Mitglieder der Gemeinschaft, aber auch an die Diaspora der Karansebescher Juden sowie der Juden des Banater Berglands. Er wolle eine Sammelaktion starten, erklärte Damian, denn fürs Erste brauche er dringend 50.000 Euro, zum Start des Vorhabens.
„Mir ist es wichtig“, sagte Damian, „dass wir gemeinsam das Vorhaben verwirklichen, in Karansebesch das `Jüdische Museum´ zu eröffnen. Neben dem eigentlichen Museum mit Standort im
Innenhof der Synagoge wird es auch über einen multifunktionalen Saal verfügen, der für Veranstaltungen – der Gemeinschaft, aber auch aller Interessenten – genutzt werden soll. Auch deshalb baue ich auf die Unterstützung aller Freunde unserer Gemeinschaft.“
Damian schwebt ein modernes Museum vor, mit viel Interaktivem, mit soliden Elementen zur Geschichte, Kultur, Kunst, aber auch zu Persönlichkeiten, die aus der Gemeinschaft hervorgegangen sind. Die Synagoge, die in Karansebesch oft für Konzerte und andere öffentliche Veranstaltungen von der jüdischen Gemeinde der Gemeinschaft der Stadt zur Verfügung gestellt wird, ist 1893 errichtet worden, als der jüdische Bevölkerungsanteil um die fünf Prozent (von rund zehntausend Personen) lag – und damit seinen historischen Höchststand erreicht hatte. Heute kommen zum Shabbat (in der Regel einmal im Monat) Rabbiner aus anderen Ortschaften nach Karansebesch. Organisatorisch hat sich das Judentum von Karansebesch an
Lugosch angeschlossen (was an sich auch eine mehrhundertjährige Bindung zwischen den beiden Banater Kleinstädten darstellt).
Damian wünscht sich, dass das Museum im Innenhof der Synagoge sich zu einem Bildungszentrum entwickelt, zu einem Anziehungspunkt sowohl für am Südbanater Judentum Interessierte, als auch als Bildungszentrum der Jugend in Richtung Toleranz und Weltoffenheit.
Florin Damian stehen in seinem Vorhaben zwei Architekten zur Seite, Ramona Izvernari und Dinu Razvan. Die geschätzten Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 110.000 Euro.