Orawitza – Drei Anläufe benötigte das Rathaus Orawitza, um eine definitive Finanzierungszusage für das geplante „Museum des Karasch-Tals“ zu erhalten. Jetzt befindet sich das Projekt in der Endphase der Genehmigung beim Entwicklungsministerium. Als Sitz des künftigen Museums soll die Immobilie des früheren Rathauses genutzt werden, dem seit dem Umzug des Rathauses ins Gebäude des ehemaligen Sitzes der Präfektur Karasch, in den endvierziger Jahren, keine sinnvolle Verwendung zugefallen war. Laut Angaben von Bürgermeister Dumitru Ursu (PSD) sind Orawitza durch die Genehmigung des Projektantrags 1,2 Millionen Euro für die Einrichtung des fünften Museums seines Mandats zugesagt worden. Als Ursu, bei Amtsübernahme vor fünf Jahren, ankündigte, dass er in Orawitza fünf Museen einrichten möchte, war das für die Opposition im Stadtrat ein guter Grund, ihn während aller folgenden Rathaustagungen damit zu hänseln. Jetzt, seit er den Vertrag für die Einrichtung des Museums des Karasch-Tals unterzeichnet hat, steht er der Erfüllung seines Versprechens nahe. Im vergangenen Mandat hat Orawitza unter seiner Leitung ein Geschichtsmuseum der Stadt, ein Museum des Münzwesens (zur Habsburgerzeit sind im Orawitza benachbarten Montan-Saska Münzen geprägt worden), ein Speläologiemuseum und ein Museum der Rüstungsschmiede eingerichtet worden.
„Ich war unlängst in Schäßburg“, sagte Dumitru Ursu den Medien, „und ich habe mir dort ein gutes Beispiel abgeschaut. Auch wir haben hier in Orawitza eine Altstadt. Wir haben das Alte Theater (das in diesem Herbst das 200. Jahr seit seiner Einweihung feiert – Anm.wk), die Bergapotheke Knoblauch (wo die Apothekerdynastie der Knoblauch gute 150 Jahre lang aktiv war, bis in die 1950er Jahre – Anm. wk), wir haben die „Banater Semmeringbahn“ (die älteste Bergbahn Rumäniens – Anm.wk) und nun auch die vier neuen Museen. Das sind unbedingt Anziehungspunkte für Touristen. Ich finde, auf einer solchen Grundlage kann der Tourismus ausgebaut werden.“ Bis Bürgermeister Ursu zu dieser jüngsten Museumsfinanzierung kam, war er zweimal mit seinem Vorhaben beim Kulturministerium abgeblitzt, beim ersten Mal wegen einem einzigen fehlenden Papier, dessen Nachreichung nicht akzeptiert wurde. Erst der dritte Anlauf, diesmal beim Entwicklungsministerium, fruchtete.