Kronstadt – Der Präsident der Kronstädter Industrie- und Handelskammer (CCI), Silviu Costea, wies in einer CCI-Pressekonferenz auf negative Auswirkungen hin, die die neuen Regierungsbestimmungen betreffend Transfer der Sozialabgaben vom Arbeitgeber zum Arbeitnehmer mit sich bringen. Bei den großen Unternehmen überlegt man noch, ob die Bruttolöhne, so wie die Regierung es erhofft hatte, erhöht, oder ob, um den Nettolohn der Arbeitnehmer auf demselben Stand zu halten, Erhöhungen in Form von Prämien und Bonusse ermöglicht werden sollen. Der Termin, bis zu dem die Zusatzakte betreffend Arbeitsvertrag eingetragen werden müssen, läuft bekanntlich am 31. März ab. Costea erwähnte in diesem Zusammenhang die Befürchtung, dass die Regierung letztendlich auch diese Vergütungen besteuern wird. Bei den mittelständigen Unternehmen sind die Kosten der Arbeitgeber durch Lohnerhöhungen gestiegen, ohne dass das immer mit einer Steigerung der Arbeitsproduktivität oder durch Investitionsprogramme der Regierung in Verbindung gebracht werden kann.
Stark betroffen sind neu gegründete kleine GmbHs (bis zu vier Arbeitnehmer). Dort entfällt nun die bisher gültige Befreiung des Arbeitgebers von der Begleichung der Sozialabgaben in den ersten drei Jahren seit der Gründung, da diese Kosten nun dem Arbeitnehmer zukommen. Allein in Kronstadt/Brașov gibt es 1548 solch neu gegründete GmbHs, die nun ihre Zukunft bedroht sehen. Betroffen von den neuen Reglungen sind auch die Facharbeiter im Bereich IT sowie jene, die in Part-time angestellt sind.
Für die gesamte Bevölkerung kommen zum Teil bereits erfolgte Preissteigerungen in Bereichen wie Strom, Kraftstoff oder auch Grundnahrungsmittel hinzu, so dass nicht automatisch von einer größeren Kaufkraft der Bevölkerung infolge der Gehaltserhöhungen gesprochen werden kann. Das Gleichgewicht zwischen Entlohnung und Sicherung der Lebenskosten sei in Gefahr; Spannungen im Verhältnis Arbeitgeber – Arbeitnehmer nehmen zu. Außerdem, so Costea, fühle man sich durch zusätzliche Änderungen in der Gesetzgebung verunsichert und sogar, was den Privatsektor betrifft, gegenüber dem staatlichen Bereich benachteiligt.