Temeswar - Es ist Wahlkampagne, und es gibt kein neuer Tag ohne irgendein ein schönes Versprechen unserer Politiker. Nun staunt man nicht schlecht in der Begastadt, da Bürgermeister Nicolae Robu trotz der Geldknappheit ungewöhnlich dick aufgetragen hat: Der USL-Bürgermeister hat öffentlich weiteren Kategorien von Temeswarern Gratisfahrten im Temeswarer Stadtverkehr bzw. mit der Straßenbahn, den Bussen und Obussen zugestanden. Wenn bisher nur Rentner und Schüler der Grundschulen (bis zum 14. Lebensjahr) und Studenten mit Wohnsitz in der Begastadt unentgeltlich verkehren konnten, sollen nun ab 1. Dezember auch alle Lyzeaner Gratisfahrten im Nahverkehr geniessen. Desgleichen möchte man die Beziehungen zwischen Rathaus und dem Temeswarer Nahverkehrsunternehmen RATT reformieren: Die bisher gängigen Subventionen von der Stadt sollen abgeschafft werden, dafür soll nun eine Pauschalsumme eingeführt werden.
Bisher genossen in der Stadt Temeswar etwa 40.000 Rentner und weitere Zehntausende Schüler Gratisfahrten, jetzt werden weitere Tausende Schüler aus Temeswar hinzukommen.
Das die Pläne der neuen USL-Stadtverwaltung. Ein letztes Wort wird jedoch wie stets der Stadtrat haben, der ein solches für den Stadthaushalt aufwendiges Vorhaben auch prüfen und absegnen muss. Im Mai hat die ehemalige von Gheorghe Ciuhandu geleitete PNŢCD-Kommunalverwaltung nämlich vergeblich versucht, neue Gratisfahrten im Stadtverkehr für die Temeswarer Bevölkerung einzuführen. Diese Pläne scheiterten damals am Fehlen der dafür nötigen Geldsummen. Es wäre nämlich die beträchtliche Summe von 10,7 Millionen Lei bzw. von nahezu 2,4 Millionen Euro erforderlich gewesen. Von Seiten des Rathauses wurde damals zusätzlich beanstandet, dass bei diesen Sachen eigentlich auch das Unterrichtsministerium eine Teilsumme beisteuern müsste.
Bürgermeister Robu möchte auch die ganze schwerfällige Prozedur revolutionieren: „Ein Rentner, der einmal seine Gratiskarte von RATT ausgestellt bekommen hat, wird bis zum Lebensende damit und mit dem Personalausweis als Beleg unentgeltlich verkehren können.“
Der USL-Bürgermeister nennt das wortwörtlich „ eine liberale Interpretation“ der bisher bürokratischen Prozeduren.
Ein letztes Wort wird jedoch der Temeswarer Stadtrat haben, der diesen Vorschlag der Kommunalverwaltung in der monatlichen Stadtratssitzung von Ende November absegnen muss.