Kronstadt – Der PETrică genannte Leergutautomat, der bei der Kronstädter Postwiese als einprägsames Beispiel für Recycling vor gut einem Monat aufgestellt wurde, erwies sich als viel erfolgreicher als ursprünglich erwartet. Bereits in den ersten zwei Tagen ab Betriebsnahme „schluckte“ der Automat 3248 PET-Kunststoffflaschen, 1663 Glasflaschen und 2331 Alu-Dosen und gab dafür Wertscheine aus, die in Fahrkarten für die lokale Verkehrsregie (RATBv) umgetauscht werden konnten. Die von dem Bürgermeisteramt unterstützte Aktion wurde zumindest bis ins Frühjahr verlängert. Aber bald musste festgestellt werden, dass PETrică „ausgebeutet“ wurde. Im Klartext bedeutet das der Missbrauch des Umweltschutzgedankens in zielfremde Absichten. Unter den Leuten, die am Automat Schlange standen, fanden sich vermehrt Personen ein, die in Säcken Dosen und Flaschen gesammelt hatten, oft direkt aus Recycling-Container. Sie wandelten diese Ware schnell in Fahrtickets (zehn Wertscheine für eine RATBv-Fahrkarte von fünf Lei) um und boten diese dann zu einem etwas günstigeren Preis als bei den Schaltern und Automaten der Verkehrsregie an.
Um diesem Missbrauch entgegenzutreten, gelten ab dem 15. Oktober neue Regeln: Der Automat löst nicht mehr einzelne Wertscheine für jedes Leergut, sondern nur für die Gesamtmenge des eingeworfenen Leerguts. Die dafür entsprechenden Wertscheine werden nicht mehr direkt in Fahrkarten umgetauscht, sondern das Guthaben auf RATBv-Cards überwiesen. So wird nicht nur Papier eingespart sondern auch vermieden, dass Leute von den vom Bürgermeisteramt subventionierten Fahrkarten profitieren. Für diese Leute, bei denen es sich in der Regel um Arbeitslose handelt, soll am Leergutautomaten auf Arbeitsstellen hingewiesen werden bei dem Kronstädter Müllabfuhrunternehmen, das in dem Recycling-Projekt an der Postwiese mitbeteiligt ist.