Neuerscheinungen im Schiller-Verlag

Für jeden Geschmack das passende Weihnachtsgeschenk

Hermannstadt – Bücher sind ein beliebtes Geschenk zu Weihnachten. Pünktlich zum Fest wartet der Schiller-Verlag mit Neuerscheinungen auf. Ein mit 240 Seiten sehr umfangreiches Buch hat das Herausgeberkollektiv um Günter Czernetzky, Renate Weber-Schlenther, Luzian Geier, Hans-Werner Schuster und Erwin-Josef Ţigla vorgelegt. Ihr Gedenkbuch „Lagerlyrik - 70 Jahre seit der Deportation der Deutschen aus Südosteuropa in die Sowjetunion“ enthält Gedichte, Fotografien, Zeichnungen, Lieder, Verse, Reime und Sprüche, welche „das Leid und den Überlebenswillen der Deportierten den Nachgeborenen nahebringen“ soll. In keinster Weise bedrückend sind die beiden Bildbände „Über Siebenbürgen - Kirchenburgen im Hermannstädter Land“ sowie „Die Südkarpaten“. Die Reihe „Über Siebenbürgen“ von Anselm Roth und Ovidiu Sopa, der an den Klassiker „Siebenbürgen im Flug“ von Martin Rill und Georg Gerster anknüpfen will, hat nichts geringeres vor, als die Dokumentation aller siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen in acht Bänden. Der zweite Band widmet sich nun dem Hermannstädter Land. Einige Jahre Arbeit und viel Warten hat der in Hermannstadt/Sibiu geborene Herbert Horedt in seinen Bildband über die Südkarpaten investiert. Umrahmt sind die beeindruckenden Aufnahmen von fundierten wissenschaftlichen Texten des studierten Geografen.

Einem weniger bekannten Kapitel der siebenbürgisch-sächsischen Geschichte, so der Untertitel zu „Die untertänigen sächsischen Gemeinden auf Komitatsboden“, widmet sich Dr. Michael Kroner. Schon 1989 schrieb der Historiker: „Man stellt immer wieder fest, dass vielen der sonst so geschichtsbewussten Siebenbürger Sachsen nicht bewusst ist, dass sich ein Großteil der siebenbürgisch-deutschen Siedlungen außerhalb des Königsbodens, auf dem sogenannten Adels- oder Komitatsboden befunden hat. Ich gebrauche absichtlich die Bezeichnung ‘siebenbürgisch-deutsche’ und nicht ‘siebenbürgisch-sächsische’ Siedlungen, weil man bis ins 19. Jahrhundert nach siebenbürgischem Staatsrecht mit ‘Sachsen’ einen privilegierten Stand bezeichnete und somit bloß die Bewohner des durch die Nationsuniversität selbstverwalteten Königsbodens zur ‘sächsischen Nation’ zählten.“ Insgesamt  bestanden rund ein Drittel der sächsischen Gemeinden außerhalb des Sachsenlandes auf Komitatsboden. Ein belletristisches Werk befindet sich nicht unter den Neuerscheinungen. Doch sei an dieser Stelle auf den Roman „Leuchtende Schatten“ der in Hermannstadt geborenen und in Freiburg lebenden Schriftstellerin Iris Wolff verwiesen. Ihr Debütwerk „Halber Stein“ aus dem Jahr 2010 wurde in Dinkelsbühl beim Heimattag 2014 mit dem Ernst-Habermann-Preis ausgezeichnet. Im März diesen Jahres erschien Wolffs zweiter Roman über die Unantastbarkeit der Freiheit sowie Freundschaft und Liebe in der Zeit zwischen Kindheit und Erwachsensein. Angesiedelt ist die Geschichte im Hermannstadt der Jahre 1943 und 1944. Ob Geschichtsdokumentation, Bildband, wissenschaftliche Literatur oder Romane, im Erasmus-Büchercafé sollte sich auch abseits der Neuerscheinungen für jeden Geschmack das passende Weihnachtsgeschenk finden lassen.