Temeswar (ADZ) – Das neue Gebäude des „Louis Țurcanu“-Kinderkrankenhauses in Temeswar/Timișoara wurde nach über einem Jahrzehnt Bauzeit offiziell abgenommen. Trotzdem bleibt es weitgehend leer, da die notwendige medizinische Ausstattung weiterhin fehlt. Dennoch plant die Stadtverwaltung, im Sommer die ersten drei Abteilungen in das neue Gebäude zu verlegen.
Der Bau begann im Mai 2014 und sollte ursprünglich zwei Jahre später abgeschlossen sein. Doch finanzielle Engpässe und die Insolvenz des ursprünglich mit dem Bau beauftragten Bauunternehmens führten zu Verzögerungen. In den vergangenen fünf Jahren erhielt die Stadt keine finanziellen Mittel vom Gesundheitsministerium, was die Fertigstellung weiter erschwerte.
Im Mai 2024 besuchte Gesundheitsminister Alexandru Rafila das fast fertiggestellte Gebäude und zeigte sich überrascht über die Verzögerungen. Er versprach Unterstützung bei der Ausstattung des Krankenhauses durch einen Kredit der Europäischen Investitionsbank. Ein Jahr später ist das Gebäude nun fertig, jedoch weiterhin ohne die notwendige medizinische Ausrüstung.
„Ich freue mich sehr, dass wir es trotz vieler Herausforderungen geschafft haben, dieses Gebäude fertigzustellen“, sagte der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz bei dem Rundgang. „Die Abnahme dauerte länger als üblich, da wir sicherstellen mussten, dass alle Installationen den modernen Standards entsprechen.“ Er kündigte an, dass zunächst einige Abteilungen mit vorhandener Ausrüstung umziehen werden, in der Hoffnung, dass das Gebäude bald vollständig ausgestattet wird.
Im Dezember letzten Jahres reichte die Stadt gemeinsam mit dem Kinderkrankenhaus einen Förderantrag über 80 Millionen Euro EU-Gelder ein. Dieser umfasst sowohl die vollständige Ausstattung des neuen Gebäudes als auch den Bau eines Verbindungsbaus zur bestehenden Klinik. Es sei „die größte Chance, dieses Krankenhaus auszustatten“, so Bürgermeister Dominic Fritz. Die Entscheidung über die Finanzierung steht noch aus.
Das neue siebenstöckige Gebäude soll insgesamt 150 Betten beherbergen und moderne Einrichtungen wie eine Notaufnahme, Radiologie, Intensivstation und weitere spezialisierte Abteilungen bieten. Die vollständige Inbetriebnahme hängt jedoch von der Bereitstellung der notwendigen medizinischen Ausstattung ab.