Bukarest – Rumänischen Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden ist ein großer Coup gelungen: Ein spiralförmiges Armband aus Gold, datiert aus dem ersten Jahrhundert vor Christus, welches mit anderen zusammen in den 2000er Jahren illegalerweise von der Ausgrabungsstätte in Sarmizegetusa Regia entwendet und außer Landes gebracht worden war, konnte sichergestellt werden. Auf einer Pressekonferenz im Nationalen Geschichtsmuseum am Mittwoch vergangener Woche wurde es erstmals präsentiert. Dort soll es von nun an in der historischen Schatzkammer zu bestaunen sein.
Die Frage, wie genau die beteiligten Behörden – anwesend waren Vertreter der Polizeidirektion des Kreises Temesch/Timiș, der Generalinspektion der rumänischen Polizei und der Staatsanwaltschaft Temeswars – in den Besitz des wertvollen Stücks kamen, wurde im Rahmen der Pressekonferenz nicht beantwortet. Staatsanwältin Nadia Ciocoiu verwies auf laufende Verfahren, die in Temswar/Timișoara stattfinden würden. Bekannt wurde nur, dass ein Staatsangehöriger eines anderen EU-Landes mit den rumänischen Ermittlern kooperiert hat und das Armband aushändigte.
Dies sei bereits im Oktober letzten Jahres passiert. Im Anschluss daran sei die Echtheit durch den ehemaligen Direktor des Geschichtsmuseums, Dr. Ernest Oberländer-Târnoveanu, festgestellt worden. Dieser musste Anfang des Jahres im Zuge der Affäre um aus einem niederländischen Museum gestohlene dakische Kulturgüter (ein goldener Helm, drei goldene Armbänder) seinen Posten räumen. Die dafür verantwortliche Kulturministerin Natalia Intotero war entgegen der Ankündigung bei der Pressekonferenz nicht zugegen.
Vor dem jetzigen, konnte der rumänische Staat in den Jahren 2007 bis 2013 bereits dreizehn dakische Goldarmbänder wieder zurück ins Land holen. Der aktuelle Erfolg sei auch eine Bestätigung der langfristigen Strategie Rumäniens zur Rückgewinnung des kulturellen Erbes, betonte Ciocoiu. Entsprechende Aktivitäten würden weitergehen. Die Beteiligten sprachen von einem „historischen Ergebnis“, „nicht zu beschreibender Freude“ und dankten allen Involvierten für die gute Zusammenarbeit.