„Politehnica“ als Gastgeberin der internationalen Sommerschule zur sozialen Innovation

Bukarest - Die „Politehnica“-Universität in Bukarest (UPB) hat Mitte Juli eine internationale Sommerschule in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Riga in Lettland (RTU) organisiert. Die Sommerschule brachte dabei das Bildungswesen und die Wirtschaftsbranche zusammen, daher stammen die involvierten Lehrkräfte nicht nur aus dem Universitätsbereich, sondern auch von der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer (AHK) und der Bukarester Niederlassung des deutschen Chemiekonzerns BASF.

In der Zeitpanne vom 17. bis zum 22. Juli haben sich 21 Studierende, Dozentinnen und Dozenten aus Deutschland, Irak, Italien, Polen, Rumänien und Thailand an Vorträgen, Vorlesungen, Gruppengesprächen rund um die Themen soziale Innovation und Nachhaltigkeit und an einem Ausflug ins Schiltal/Valea Jiului beteiligt. Auch drei Gäste, Prof. Dr. Khadim Ali Shakir, Diplomat der Botschaft der Republik Irak in Bukarest, Prof. Dr. Mihaela Albu und Prof. Dr. Doina Simion, beide Dozentinnen an der UPB, waren dabei. 

Nachdem die Teilnehmer der Sommerschule sich am Vorabend eines Beethoven-Konzerts der Bucharest Symphony Orchestra erfreuten, richteten am 17. Juli die Koordinatorin der Sommerschule, Assist. Prof. Dr. Elisabeth Lazarou, Assist. Prof. Dr. Laura Trifan, der außerordentliche Dozent Cristian Mustață und Prof. Dr. Ing. Mihaela Albu, alle von der UPB, Fakultät für Ingenieurwesen in Fremdsprachen (FILS), ein Grußwort an alle. Der erste Tag umfasste einen Besuch im hauptstädtischen Oberbürgermeisteramt und Treffen mit Konf. Dr. Bogdan Suditu vom Zentrum für territoriale und städtische Entwicklung (CDTU), der zum Thema „Soziale Innovation im Bereich der Stadt- und Raumplanung“ sprach, und Iulia Enache-Binder, der Projektleiterin von „Cities of Tomorrow“, einer vom AHK organisierten Veranstaltung zur nachhaltigen Entwicklung von Städten und Regionen in Rumänien (die ADZ hat berichtet).

Am zweiten Tag bekamen die Beteiligten einen Überblick über die Tätigkeit der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer und den Hauptpunkten von „Cities of Tomorrow“ mit Fokus auf Nachhaltigkeit. Zurückgekehrt zur Politehnica-Universität, wurden ihnen die Bausteine der Unternehmensethik von Cristian Mustață (UPB) und der sozialen Verantwortung der Unternehmen von Elisabeth Lazarou (UPB) beigebracht.

Am 19. Juli haben Elisabeth Lazarou und die Studentin Ana Maria Cristea die Hauptmerkmale und entscheidenden Faktoren der sozialen Innovation mit Fokus auf Nachhaltigkeit gedeutet. Auf die Umsetzung der Nachhaltigkeit in verschiedenen Gesellschaftsbereichen wurde näher eingegangen. Im Anschluss daran fand eine kurze Einführung in die auf Nachhaltigkeit, Öko-Innovation und erneuerbare Energien bezogene Abteilungen und Produkte des Chemiekonzerns BASF statt, bevor die Teilnehmer zu dessen Sitz in Bukarest fuhren. Dort wurden sie von Andreas Lier, Vorsitzender der rumänischen und bulgarischen Zweigstelle von BASF, und der Geschäftsentwicklungsleiterin Dr. Rodica Margati empfangen, die  das Portfolio der nachhaltigen Produktevon BASF vorstellten.

Der vierte Tag der Sommerschule wurde dem Sozialunternehmertum und der sozialen Verantwortung der Unternehmen gewidmet. Mit diesen Themen setzten sich im Hybridformat Assist. Prof. Dr. Karlis Valtins (RTU), Verwaltungsassistentin Antete Beinarovica (RTU), Trifan und Lazarou in ihren Vorlesungen auseinander. Diese wiesen dabei auf Beispiele von Sozialunternehmen und der sozialen Verantwortung der Unternehmen aus dem Ausland hin und deuteten, wie solche Ansätze sich positiv und nachhaltig auf Unternehmen auswirken können. 

Am 21. Juli erfuhren die Beteiligten von denselben Dozentinnen und Dozenten, wie ein ideales Zukunftsunternehmen aussieht und welche Kompetenzen für ein nachhaltiges Leben in der Zukunft erforderlich sein werden. Anschließend setzten sich alle zu einem Rundtischgespräch und stellten ihre Schlussbemerkungen und selbstgefertigten Plakate vor.

Jeder Tag der Sommerschule endete mit einer Zusammenfassung, einem Gespräch unter Dozenten und Studierenden über ihre Eindrücke und einem gemeinsamen Abendessen bei angenehmer Live-Musik in der Berăria H.

Die Sommerschule klang mit dem Ausflug ins Schiltal am 22. Juli aus. Dort stellte der Architekt Mihai Danciu, Dozent an der Fakultät für Architektur und Stadtplanung in Temeswar/Timi{oara, das „Planet-Petrila-Wiederherstellungsprojekt“ und das Projekt „Valea Jiului goes green“ (das Schiltal wird umweltfreundlich) vor. Dabei erklärte er näher, wie eine ehemals stark verschmutzte Region nach dem Ende des Kohleabbaus in ihren natürlichen Zustand zurückversetzt werden kann und gleichzeitig den Bewohnern dort eine Perspektive eröffnet. Mihai Danciu führte die Gruppe durch die Kohlenminen Petrila (bereits geschlossen) und Lonea (im Schließungsvorgang) und organisierte ein Gespräch mit dem Direktor und den Angestellten der letzteren. Abschließend lernten die Teilnehmer, was zum Aufbau eines Zentrums für die Interpretation des ländlichen Erbes wie jenes in Jie], Kreis Hunedoara, das noch nicht fertiggestellt ist, gehört.

Die internationale Sommerschule wurde in Partnerschaft mit dem AHK, BASF, dem Zentrum für territoriale und städtische Entwicklung (CDTU) und dem Bukarester Oberbürgermeisteramt veranstaltet.