Premierminister besichtigte wichtige Bauprojekte

Stadion und Zentrum für Schwerbrandverletzte auf dem Programm

Temeswar (ADZ) – Premierminister Marcel Ciolacu hat am Freitag die Stadt Temeswar besucht, um sich gemeinsam mit seinen Parteikollegen, dem Vorsitzenden des Temescher Kreisrats, Alfred Simonis, und Verkehrsminister Sorin Grindeanu über den Fortschritt bedeutender Infrastrukturprojekte zu informieren. Die Delegation begutachtete die Baustellen des neuen Stadions sowie des geplanten Zentrums für Schwerbrandverletzte am Kreiskrankenhaus Temesch. Gekommen war auch der Präsidentschaftskandidat der Regierungskoalition, Crin Antonescu, doch dessen Programm unterschied sich teilweise von jenem des Premierministers. 

Ciolacu erklärte, dass die Ausschreibung für den Stadionneubau kurz vor dem Abschluss stehe. Derzeit laufe der Rückbau des alten Dan-Păltinișanu-Stadions. Der Premier zeigte sich optimistisch, dass sowohl die Planungs- als auch die Bauphase zügig voranschreiten werden. Das neue Stadion soll nach Fertigstellung das zweitgrößte des Landes nach der Nationalarena in Bukarest sein.

Bei seinem Besuch des Kreiskrankenhauses betonte Ciolacu den hohen Fortschritt beim Bau des neuen Zentrums für Schwerbrandverletzte. Das Projekt sei zu 60 Prozent abgeschlossen. Spitaldirektor Dorel Săndesc erinnerte daran, dass das Vorhaben bereits 2014 initiiert wurde, aber jahrelang nicht umgesetzt werden konnte. Erst jetzt werde es mit der nötigen Ernsthaftigkeit vorangetrieben. „Es ist die Verwirklichung eines Traums, für den wir viele Jahre gekämpft haben“, sagte Săndesc. Das neue Zentrum umfasse unter anderem einen modernen Operationsblock, eine chirurgische Intensivstation sowie eine Notfalllandeplattform für Rettungshubschrauber. Premier Ciolacu hob außerdem den Stand des geplanten Onkologischen Instituts hervor. Der Vertrag mit dem beauftragten Bauunternehmen sei bereits unterzeichnet, der Baubeginn stehe unmittelbar bevor. Ziel sei es, das Projekt bis Ende 2026 abzuschließen – notfalls auch mit alternativer Finanzierung durch die Europäische Investitionsbank, sollte eine vollständige Förderung aus dem Nationalen Wiederaufbauplan (PNRR) nicht möglich sein. Auch der Kreisratsvorsitzende Alfred Simonis zeigte sich zufrieden mit den Entwicklungen. Alle drei Projekte – Stadion, Zentrum für Schwerbrandverletzte und Onkologisches Institut – seien im Zeitplan. Besonders hob er hervor, dass der Baubeginn des neuen Stadions bald erfolgen könne und das Zentrum für Schwerbrandverletzte das am weitesten fortgeschrittene Projekt seiner Art im Land sei.

Kritik äußerte der Premier währenddessen an der medial stark inszenierten Kontrollkampagne von Cristian Popescu Piedone, dem Leiter der Nationalen Verbraucherschutzbehörde (ANPC). Piedone war eine Woche zuvor in Temeswar aufgetreten und hatte unter großem öffentlichen Aufsehen mehrere Restaurants und Bäckereien schließen lassen. „Ich unterstütze jede Kontrollmaßnahme, aber es scheint mir zu viel persönliche Werbung zu sein“, so Ciolacu. Er verwies darauf, dass Piedone dem Ministerium für digitale Innovation und Forschung unterstellt sei, Minister Bogdan Ivan werde mit Piedone schon sprechen. „Man sollte sich an die Aufgabenbeschreibung halten“, betonte der Premierminister. Mit einem scherzhaften Unterton fügte er hinzu: „Ich glaube, er wird zur Vernunft gebracht – vielleicht auch mit Nachdruck.“