Projektausschreibung Semenik aufgeschoben

Rathaus musste 120 Unklarheiten am Tourismusprojekt klären

Reschitza – Am 12. Oktober war in erster Version der Ausschreibung Endtermin für das Einreichen der Angebote für die Entwurfs- und Ausführungsarbeiten für das umfangreichste Tourismusprojekt des Banater Berglands, die Einrichtung des internationalen Skigebiets Semenik-Franzdorf. Doch das Rathaus Reschitza, das die Projektführung innehat, stoppte die Ausschreibung und zog das Aufgabenheft zurück, um es zu überarbeiten, nachdem sich in der Rathausabteilung für spezialisierte Entwurfsarbeiten, technischen Beistand und Arbeitsdurchführungen zum Projekt „Entwicklung des Tourismusraums Semenik“ 120 Erklärungswünsche bzw. Bitten um Aufklärung angesammelt hatten. Das Interesse der Ausführungsfirmen am 161,5 Millionen-Lei-Projekt ist groß, aber – Originalzitat nach Bürgermeister Ioan Popa, der auch hinter diesem Projekt steckt – das Aufgabenheft musste „gesäubert werden“, bevor es diese Woche wieder zur Ausschreibung publik gemacht wird.

„Man kann´s auch so sehen: die erste Ausschreibung wurde auf Initiative des Rathauses storniert. Korrekter und fairer wäre es allerdings, wenn es heißt: das Prozedere wurde für Klärungen gestoppt und wird wieder aufgenommen. Es mussten rund 120 Unklarheiten beseitigt werden, um nachträgliche Beanstandungen der Ausschreibung zu vermeiden. Deshalb haben wir es vorgezogen, zu stornieren und anstehende Fragen vorab zu beantworten. Um Konfusionen zu vermeiden. Unser Vorgehen ist ganz legal. Dort standen beispielsweise Dinge, die sich jetzt als unnötig erweisen, etwa Glättung und Vergrasung der Abfahrtspisten – etwas, was die Leute vom Reschitzaer Rathaus bereits durchgeführt haben. Und dergleichen gibt s mehr Beispiele.“
Das Gelände, das als Skigebiet eingerichtet wird, gehört dem Gemeinderat Franzdorf/Văliug, dem wichtigsten Projektpartner von Reschitza und künftigen Hauptnutznießer des Semenikprojekts. Es liegt zu 95 Prozent außerhalb des bebaubaren Teils der Gemeinde und ist 255.483,17 Quadratmeter groß, also rund 25,5 Hektar. Die Bau- und Einrichtungsarbeiten sollen sich über drei Jahre erstrecken und werden zwei, teils parallele, Skipisten umfassen, die beide vom „Kreuz bei den Tannen“ am Semenikplateau ausgehen, auf 1390 m Seehöhe. Die eine Spur wird eine Riesenslalompiste, die irgendwo in der Nähe des kleinen Skilifts bei der Casa Baraj am oberen Franzdorfer Stausee eine Linkskurve in den Zielbereich macht – dieses ist bei der Abzweigung der Gemeindestraße DC 94 (Franzdorf-Crivaia) zur Kreisstraße (Trans-Semenik-Straße) DJ 582. Die zweite Spur führt bis 1020 Meter parallel mit der Riesenslalompiste, um mehrere Quellgewässer und Bäche zu überqueren und ab 900 Meter Seehöhe wieder der Trasse der Riesenslalompiste zu folgen. Zusammen sind die beiden Abfahrtspisten 7946 Meter lang. Sie sollen im Schnitt 30 Meter breit werden.

Gebaut werden eine Skigondelanlage von 627 m auf 1385 m Seehöhe, die 3834 m lang wird, mehrere Fußgängerbrücken aus Betonfertigteilen, Anlagen für Kunstschnee und ein Stausee wird angelegt (in der Nähe der Schutzhütte der „Freunde der Berge“ auf dem Plateau des Semenik), der die Kunstschneeanlagen versorgt.

Bürgermeister Popa ist, wie immer, optimistisch: nach drei Winter (2024/2025) werden Skifans auf den längsten Abfahrtspisten Rumäniens im Banater Bergland skifahren können.