Hermannstadt - Mit der Gala der Preisträger endete am Sonntagabend die 17. Ausgabe des Internationalen Carl-Filtsch-Wettbewerb-Festivals. Vergeben wurden Preise in einer Gesamthöhe von 6000 Euro, für die heuer 44 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bulgarien, der Republik Moldowa, Russland, Frankreich, Weißrussland, Dänemark, Serbien, Belgien und Rumänien in den Kategorien Klavierinterpretation und Komposition wetteifert haben.
Bevor sie ihr Können vor dem Hermannstädter Publikum und am Samstag jenem in Mühlbach/Sebeş, der Geburtstadt des fühverstorbenen Namensgebers des Wettbewerbs, unter Beweis stellten, traten sie vor einer hochkarätigen Jury an. Diese stand auch heuer unter dem Vorsitz des Musikpädagogen und Carl-Filtsch-Forschers Peter Szaunig, ihr gehörten die Klavierpädagogen Walter Krafft (Deutschland), Tatjana Levitina (Russland), Daniela Andonova (Bulgarien), Valentin Gheorghiu, Csiky Boldizsár und Smaranda Ilea (Rumänien) an. Im Festivalteil gab es jeden Abend Kammerkonzerte.
Den ersten Preis in der Kategorie A (bis 12 Jahre) hat der elfjährige Moldauer Igor Voronin gewonnen, der die Jury durch sein Repertoire überraschte, dessen Schwierigkeitsgrad weit über seiner Alterkategorie lag, vor allem aber durch die reife und sensible Interpretation der Stücke, sagte Peter Szaunig. Vergeben wurden in dieser Alterkategorie zwei Prämien für Komposition an Katrin Terzich Goran (11 Jahre) aus Bulgarien und die neunjährige Eva Maria Gârlea, sowie ein Diplom an die jüngste Teilnehmerin, die erst sechsjährige Augustina Solomon.
Den ersten Platz in der Kategorie B (12-16 Jahre) belegte Mihaela Culea (Republik Moldowa), deren Musikerpersönlichkeit der Jury-Vorsitzende ebenfalls lobte. In dieser Alterskategorie wurde der Carl-Filtsch-Preis für die Interpretation einer Komposition des Wunderkindes an Cristian Ovidiu Corugă vergeben, der auch den 2. Platz belegt hat, sowie ein Preis für Komposition an Sebastian Solomon. In der dritten Kategorie (16-31 Jahre) ging der 1. Preis an den 24-jährigen Russen Dmitry Masleev, der auch den Carl-Filtsch-Preis in dieser Altergruppe erhielt. Er habe die Filtsch-Komposition in einer Manier gespielt, wie sie bislang selten geboten wurde und neue Interpretationsmodalitäten entdeckt, meinte Szaunig. Auch in dieser Altergruppe wurde ein Preis für Komposition zuerkannt und zwar an den 18-jährigen Attila-Csaba Pentek aus Rumänien, der auch eine Prämie für den 3. Platz erhalten hat.
Die Ergebnisse vorgestellt und die Schlussfolgerungen des diesjährigen Wettbewerbs zogen Veranstalter und Jurymitglieder am Freitag auf einer Pressekonferenz. Dabei lobte Walter Krafft das hohe Niveau der Teilnehmer und die Bedingungen, die besser waren als jene in Italien, wo er erst kürzlich bei zwei ähnlichen Veranstaltungen gewesen war und wo die Wettbewerbsteilnehmer keine richtigen Klaviere zum Üben hatten. Csiky Boldizsár war der Ansicht, dass der Carl-Filtsch-Wettbewerb in Rumänien der zweitbedeutendste nach dem Enescu-Festival ist was die internationale Beteiligung und Preisgelder angeht.