Rückblende an das Ringen um Bevorteilung durch Profi-Sport

kp. Klausenburg – „Ich bin der zweitbeste Trainer der Welt hinter Fu Zhi Fan, und der ist tot“, soll Tischtennis-Coach Farkas „Wili“ Pa-neth(1917-2009) aus Klausenburg/Cluj-Napoca Profis, die sich unter seiner legendär strengen Aufsicht zu internationalem Erfolg hocharbeiteten, eingeschärft haben.

Am Haus in der Bischof-Ioan-Bob-Straße mit Sicht auf den Hauptplatz/Piața Unirii, worin er ab 1994 auch als Ehrenbürger der Stadt lebte, haftet seit 2013 eine ihn würdigende Tafel in rumänischer Sprache, und im zu Fuß wenige Minuten entfernten Bánffy-Palais und Kunstmuseum wird Freitag, am 15. November, um 17 Uhr bei freiem Eintritt die über 750 Seiten dicke und mit Schwarzweiß-Fotos bebilderte Monografie „Scos din producție. Via]a de sportiv în comunism și dup˛…“ („Nicht mehr in Produktion stehend. Das Leben als Sportler im Kommunismus und danach…“) von Zoltán Rostás und Florentina Țone vorgestellt.

Der Band ist ein Produkt des Eikon-Verlags und enthält Interviews mit ehemaligen Berufs-Sportlern, die von Studentinnen und Studenten der Fachrichtungen Kommunikations- sowie Politikwissenschaften und Journalismus an der Universität Bukarest geführt wurden. Im Nicolae-Tonitza-Salon des Klausenburger Kunstmuseums, dessen Zuhörerplätze in der Reihenfolge des Eintreffens vergeben werden, ist nebst eines Kurzvortrags von Soziologe Zoltán Rostás, Professor an der Universität Bukarest, auch mit Wortmeldungen eines Korps von Dozenten der Babeș-Bolyai-Universität (UBB) zu rechnen: László Péter als Soziologe sowie die beiden Historiker Virgiliu Țârău und Ionuț Costea werden genauso wie auch Museums-Direktor Lucian Nastas˛-Kovács, ebenfalls Historiker, und Eikon-Verlags-Direktor Valentin Ajder auf dem Podium der Buchpräsentation erwartet, die letztlich Sonnen- und Schattenseiten des Treibens von Berufssport im kommunistischen Rumänien in den Kern einer Debatte rückt.

Ein Thema, das inklusive Fragen nach dem Austricksen von Zoll-Formalitäten an Rumäniens sozialistischen Grenzübergängen und nach dem florierenden Waren-Schwarzmarkt hinter dem Eisernen Vorhang berührt. „Wir unterstreichen das Leben der Sportler, weil wir nicht Medaillen, Tore, Wettbewerbe und Olympiaden, sondern Techniken von Profi-Sportlern für das Ausbrechen aus Armut, für das Überleben mangels Fairplay, für das Hintergehen der Kontrolle durch Beamte und sogar Finten für das Meiden von Zoll-Kontrollen aufzählen“, schicken Zoltán Rostás und Florentina Țone als für die Koordination des neuen Bands mitverantwortliche Journalistin der Veranstaltung voraus.