Rumäniens Forst – schlimm, aber nicht schlecht

…meint verständnisvoll der Vizepräsident des Parlamentsausschusses für Umwelt und ökologisches Gleichgewicht

Reschitza – Der heutige PSD-Abgeordnete Marius Isac, ein Karansebescher, fiel erstmals im Banater Bergland als Politiker wirklich auf, als er in seiner Eigenschaft als Vizepräsident des Kreisrats Karasch-Severin 2024 die PNL verließ und zur PSD übertrat, die ihn danach prompt, im Herbst 2024, auf einen wählbaren Listenplatz der PSD für das Abgeordnetenhaus gesetzt hat (ADZ berichtete). Als Abgeordneter spielt der Wendehals den gewissenhaften PSD-Parteigänger und ist nahezu dauernd in den lokalen Medien mit mehr oder weniger Bedeutsamem präsent. 

Jüngst ließ sich der stellvertretende Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Umwelt und ökologisches Gleichgewicht, seines Zeichens ein Volkswirt/Ökonom (Master-Absolvent der Temeswarer West-Uni) und Psychologe (Absolvent der privaten Temeswarer „Tibiscus“-Hochschule …), zum Thema des Skandals rund um die Abfindungen in der staatlichen Forstverwaltung Romsilva aus, vergaß aber auch nicht, die „Leistungen“ der staatlichen Forstverwaltung, die er als unersetzlich und nicht privatisierbar deklarierte, zu unterstreichen.

„Aufgrund der jüngsten Diskussionen im öffentlichen Raum bin ich, in meiner Eigenschaft als Vizepräsident des Ausschusses für Umwelt und ökologisches Gleichgewicht, zur Schlussfolgerung gelangt, dass eine tiefgreifende Analyse der Situation beim Nationalen Regiebetrieb der Wälder Romsilva nötig ist“, erklärte er den lokalen Medien des Banater Berglands. „Für mich, als Vertreter des Landeskreises Karasch-Severin im Parlament, ist dieses Thema von besonderer Bedeutung. Denn unser Landeskreis besitzt 434.000 Hektar Forst, ist folglich der Grünste Rumäniens.“ Und der letzte, was Verwaltungs- und Pflegeeffizienz betrifft, muss hinzugefügt werden…
Nach Meinung des PSD-Abgeordneten Isac hat Romsilva als Institution in den vergangenen paar Jahren „bemerkenswerte“ (original: „notabile“) Ergebnisse erzielt. (Allerdings: Die Resultate einer Institution, der die Wälder eines Landes oder einer Region zur Pflege und Nutzung anvertraut werden, bemisst man forstwirtschaftlich in Generationen, nicht in „ein paar Jahren“: „Forstwirtschaft ist Generationenwirtschaft“ – die Großväter säen/pflanzen, was den Enkeln nutzt! Ein Generationenreigen, der nicht unterbrochen werden darf…)

Laut Marius Isac kämen die Probleme von Romsilva nicht vom Fehlen der Resultate (obwohl eine Statistik des Ministeriums für Umwelt, Forste und Gewässer besagt, dass nur ein Bruchteil der regionalen staatlichen Forstverwaltungen zufriedenstellend arbeiten – die ADZ berichtete ausführlich) – sondern Probleme gäbe es dort wegen der „Übertreibungen des kollektiven Arbeitsvertrags“: „In den vergangenen fünf Jahren hat Romsilva 1,16 Milliarden Lei für Regenerierung und Pflege der Wälder ausgegeben. Fast drei Millionen Setzlinge sind zwischen 2020 und 2024 ausgesetzt worden. Der Großteil der Regenerierungen waren Naturverjüngungen. Was die Vergütungen bei der Verrentung betrifft: 2690 Personen gingen in Rente und haben Prämien in Höhe von 327 Millionen Lei kassiert.“ – Das sind durchschnittlich und steuerfrei 110.473 Lei pro frischem Romsilva-Rentner. Trotz allem: „Die technischen Aktivitäten von Romsilva sind nicht alarmierend und der nationale Forstbestand wurde in den vergangenen zehn Jahren um 1,1 Prozent vergrößert. Und doch: betreffs des kollektiven Arbeitsvertrags, der jene Boni einschließt, die zurecht Reaktionen in der öffentlichen Meinung hervorgerufen haben, müssen wir analysieren, welche Maßnahmen da zu ergreifen sind. Wir haben es offensichtlich mit keiner nachhaltigen Situation zu tun, vor allem, weil es regionale Forstdirektionen gibt, die erhebliche Verluste einfahren.“

Nichtsdestotrotz gäbe es „keinerlei Diskussionen über eine sogenannte Privatisierung von Romsilva“, betonte Ausschussvize Isac, und: „Die PSD würde sich jederzeit einer solchen Tendenz widersetzen.“ Also einer Privatisierung des Forstwesens. Denn: „Wir brauchen Verbesserungen im Rahmen des Autonomen Regiebetriebs Romsilva. Wie in jedem Wald, gibt es auch dort `Trockenholz´ zu entfernen. Aber die Fähigkeit einer `Regenerierung´ ist vorhanden.“