Reschitza - Knappe drei Wochen, nachdem sie den Besetzungswettbewerb des Managerpostens im Notfallkrankenhaus Karasch-Severin in Reschitza für sich entschieden hatte, wurde sie durch Verfügung des Gesundheitsministers Nelu Tătaru durch ihren Vorgänger Waldemar Murgu ersetzt, derselbe, der ad interim den Managerposten besetzt und sich geweigert hatte, sich an der Postenausschreibung zu beteiligen. Mit Ende des zweimonatigen Notstands übernahm Alina Stancovici vergangenen Donnerstag wieder ihren Posten. Für einen Tag.
Laut Order des Gesundheitsministers war ihre Suspendierung nur für die Zeit des Notstands gültig. Am Freitag, nach 20 Uhr, erreichte das Krankenhaus allerdings eine weitere Verfügung desselben Gesundheitsministers, die die Managerin erneut suspendierte – diesmal für die Zeit der Alarmstufe. Und per demselben Fax wurde für diese Zeit neuerlich der frühere Ad-interim-Manager Waldemar Murgu eingesetzt. Das Ganze geschah per Fax, ohne jede persönliche Rücksprache.
Das Prozedere hat das Personal des Krankenhauses ziemlich irritiert und viele Fragen nach Erklärungen aufgeworfen. Herausgekommen ist schließlich, dass hinter dem Postenkarussell der Präfekt Cristian Gâfu und der (ebenfalls ad interim eingesetzte) Leiter der Gesundheitsbehörde DSP, der umstrittene Chirurg Dr. Romeo Dumitrescu, stecken – die sich bisher aber geweigert haben, Einblick in die Hintergründe ihrer Entscheidungen zu gewähren.
Der Gesundheitsminister hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die meisten seiner Personalverfügungen auf „Vorschläge aus dem Territorium“ zurückgehen – was sich zumindest für Karasch-Severin bestätigt hat. Doch nach welchen Kriterien der Jurist Gâfu als Präfekt seine Vorschläge unterbreitet hat, ist schleierhaft geblieben. Vor allem, als er zu Beginn des Notstands gleich drei Leitungspersonen im Karasch-Severiner Gesundheitssystem ersetzen ließ – neben Spitalmanagerin Alina Stancovici auch die medizinische Verantwortliche dieses Krankenhauses, Dr. Violeta Moroșoi und den Leiter der Gesundheitsbehörde, Dănilă Miloș. Und wenn man der aus dem Universitätswesen und aus der Wirtschaft kommenden Stancovici mangelnde Erfahrung im Gesundheitswesen und im Management vorwerfen könnte (was auch geschah…), dann kam es mit dem Ersatzmann für Miloș, Dr. Dumitrescu, bald zu mehreren Eklats wegen seiner Rüpelhaftigkeit im Umgang mit Kollegen und auch in der Kategorisierung von Personen (zur Erinnerung: in einer Sendung des Reschitzaer Lokalfernsehens sprach der Leiter der Gesundheitsbehörde von den in Quarantäne befindlichen Rückkehrern aus Westeuropa als von „ehemaligen Prostituierten und Verbrechern“).
Ganz ähnlich sehen die Dinge im städtischen Notfallkrankenhaus Karansebesch aus: dort endete das kurze Mandat des vom Gesundheitsminister eingesetzten Krankenhausmanagers Dr. Călin Grozăvescu mit der Periode des Notstands, Bürgermeister Felix Borcean setzte seinen bloß mehrere Tage vorher abgesetzten Wunschmanager Adrian Cican (auch ein „interim“, dessen Mandat vom Bürgermeister verlängert wurde und der viele ärztliche Hierarchien im Karansebescher Krankenhaus erschüttert hatte und überall aneckte) wieder ein, meinte aber, es könnte das kürzeste Mandat in der Geschichte des Karansebescher Krankenhauses werden, weil die Regierung in ihrer Alarmgesetzgebung sich das Recht vorbehalten hat, „Krankenhausverantwortliche zu ernennen, zu suspendieren oder abzusetzen“.