Schulinspektor kontert Bürgermeister

Schulden der Schulen Gegenstand der Auseinandersetzung

Reschitza – Generalschulinspektor Marius Cornici (PSD) konterte die Angriffe von Bürgermeister Ioan Popa (PNL) gegen die Schulleiter, die ihre Schulen mit Schulden überladen haben, weil sie, so der Bürgermeister, schlechte Verwalter sind. Vor allem regte sich Cornici darüber auf, dass der Bürgermeister eine Liste der größten Schuldner gegenüber der Erdgasgesellschaft E-on öffentlich gemacht hat, aber auch, dass der Bürgermeister zu einem Thema Stellung nahm, von dem er wenig versteht oder über welches er nicht ausreichend informiert ist. So die Überzeugung des Generalschulinspektors.

Marius Cornici beschuldigte den Bürgermeister, er sei schuld daran, dass sich Reschitza entvölkere – und damit auch die Schulen, was nach dem gegenwärtigen Schul-Finanzierungssystem dazu führe, dass immer weniger Geld pro Schüler ins System fließe. Das rufe „negative Effekte im Finanzmanagement der Schulen“ hervor, die gäbe es aber auch deshalb, weil die Kommune im Rahmen der „Partnerschaft Schule-Gemeinschaft“ etwas auf finanzieller Ebene schuldig bleibe. Und nicht zuletzt: jede Schule habe nicht nur einen Schulleiter, sondern auch einen Verwaltungsrat. Kein Schulleiter könne etwas ohne das Plazet des Verwaltungsrats tun. Außerdem hätten die von Popa genannten Schuldnerschulen eine viel breiter gestreute Palette der Verantwortung, nicht nur für den Unterricht, sie hätten auch Internate, Sportsäle, Kantinen zu verwalten.

Das von Popa gelobte schuldenfreie Kollegium „Traian Lalescu“ habe den Vorteil, große Klassen (28-32 Schüler), keine Nebeneinrichtungen, wenige Schulbauten, dafür aber zahlreiche Nebeneinkünfte zu haben, etwa aus privat bezahltem postlyzealen Unterricht (Kranken- und Altenpflegerausbildung) und aus Mieten. Nicht zuletzt, und direkt auf die Gasrechnungen bezogen: sämtliche Schulen, die eigene Heizzentralen haben, haben kaum Schulden gegenüber der Gasgesellschaft, während alle, die am städtischen Fernheiznetz (über sogenannte Mikro- und Quartalzentralen) hängen, das ebenfalls mit Erdgas betrieben wird, überschuldet sind. Das kann kein Zufall sein. Die Wärme aus der Fernheizung der Stadt sei viel teurer als jene, die die Schulen für sich mit eigenen Heizwerken erzeugen. Alle Demarchen der Schulleiter, vom städtischen Fernheiznetz abgeschaltet zu werden und eigene Heizzentralen finanziert zu bekommen, hätten die Rathausangestellten bisher abgeblockt.

Auch deshalb müsse die Stadt den Schulen finanziell unter die Arme greifen, denen das Geld für die Bezahlung der städtischen Fernheizung fehlt. Und Gesetz 1/2011 sieht ausdrücklich vor, dass die Kommunalverwaltung die Schulen unterstützen muss, setzte Cornici noch eins drauf.