Arad - Sieben Direktoren, fast eintausend Mitarbeiter und wenig Leistung – solche und ähnliche Anschuldigungen machte zuletzt der interimistische Arader Kreisratspräsident Adrian Ţolea in Richtung Unternehmen für Siedlungswasserbewirtschaftung Apa Arad und fordert deshalb ein Audit in mehreren Abteilungen des Unternehmens.
Vor den Kreisräten sagte Ţolea, dass die Medien seit geraumer Zeit auf die hohe Zahl an Direktoren im Betrieb und deren hohe Löhne hinweisen. Auch sei die Kommunikation zwischen den Direktoren von Apa Arad und dem Kreisrat – der 94 Prozent der Anteile bei Apa Arad hält - schlecht. Sieben Direktoren und fast eintausend Mitarbeiter seien viel zu viel, denn in Kreisen von ähnlicher Größe wie Arad käme das dortige Unternehmen mit viel weniger Personal aus. Viermal habe Ţolea bereits Papiere vom Wasserbewirtschaftungsunternehmen gefordert, die eigentlich öffentlich sein müssten, doch auch auf Antrag seien diese Dokumente nicht alle eingegangen, kritisiert der Kreisratschef. „Deshalb habe ich Verdachtsmomente“, begründet Ţolea seine Forderung nach einem Audit.
Er wies auch darauf hin, dass die Direktoren oftmals nicht auf die Anrufe aus dem Kreisrat reagieren. Adrian Ţolea führt weitere Begründungen für die Notwendigkeit eines Audits an: Da der Betrieb gerade bedeutende Investitionen mit EU-Fonds, aber auch mit solchen aus dem Kommunalhaushalt tätigt, sei eine Überprüfung notwendig. Auch das Amt des Aufsichtsratspräsidenten findet Ţolea unkorrekt belegt. So sei Adrian Nedelciu, der in den Korruptionsskandal um den derzeit suspendierten Kreisratspräsidenten Nicolae Ioţcu verwickelt ist, weiterhin Aufsichtsratschef bei Apa Arad. Ţolea hat Nedelciu zwar seines Amtes als Technischer Direktor des Kreisrates enthoben, doch das Gesetz verbiete ihm, diesen auch als Aufsichtsratschef des Wasserbewirtschaftungsunternehmens zu entlassen. Ţolea fordert deshalb, das Nedelciu sein Amt von alleine aufgibt, da er „moralisch gesehen, eine solche Funktion nicht inne haben kann“. Die Überprüfung bei Apa Arad wird nach der Abstimmung von Donnerstag im Kreisrat drei Komponenten haben: Personalmanagement, öffentliche Ausschreibungen und Rechtsabteilung. Die Überprüfung durch ein Fachunternehmen soll Daten ergeben, um zu erkennen, ob sinnlos Stellen gegründet, ob die Investitionsgelder gesetzesgetreu ausgegeben wurden und ob die Juristen sich bemüht haben, Verluste des Unternehmens wieder einzunehmen.
Die Presse schrieb zuletzt, dass der Generaldirektor Gheorghe Bănăţean bei Apa Arad einen Lohn von monatlich 13.000 Lei beziehe. Dazu geselle sich 0,5 des Profits des Unternehmens, der sich in den Jahren 2012 und 2013 auf etwa eine Million Euro belaufen hat. Außerdem seien viele Einstellungen im Betrieb aufgrund von Bekanntschaften erfolgt, obwohl die Stellen nicht frei gegeben sind, schreibt Mediafax mit Bezug auf Medienberichte. Nicht zuletzt zeigte sich die Kommunalverwaltung unzufrieden mit der Art, wie Arbeiten des Unternehmens ausgeführt wurden und wie die Dienstleistungen für die Bevölkerung erbracht wurden. Der Bürgermeister der Kreishauptstadt Arad, Gheorghe Falcă, zeigte auf, dass nach durchgeführten Arbeiten an den Wasserleitungen die aufgerissenen Straßen nicht wieder normgerecht saniert wurden.