Städte, die die Beteiligung von Frauen an der Politikgestaltung unterstützen

Temeswar ist Gastgeber des europäischen „FemminiCity“-Projekts

Temeswar – Die Stadt Temeswar/Timișoara ist Gastgeber des ersten Treffens des europäischen Projekts „FemminiCity – Städte, die die Beteiligung von Frauen an der Politikgestaltung unterstützen“. Das Projekt wird vom Ungarischen Staatstheater „Csiky Gergely“ Temeswar koordiniert.

Das mit rund 300.000 Euro im Rahmen des Programms „Bürger, Gleichstellung, Rechte und Werte“ von der Europäischen Union über die Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) finanzierte Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird von Kulturakteuren aus fünf Ländern durchgeführt. Die fünf anderen Partner des Projekts sind Stowarzyszenie Kobietostan (Polen), Drustvo ZIZ (Slowenien), Paul-Valéry-Universität Montpellier 3 (Frankreich), Fondacija Novi Sad – Evropska Prestonica Kulture (Serbien) und Drz ne daj Troupe (Serbien). Die Partner werden Künstler aus den anderen Partnerländern einladen, um die für die lokale Gemeinschaft wichtigen Fragen der Frauenrechte zu erkunden.

Die Aufführungen werden unter Mitwirkung von Berufs- und Laienschauspielern produziert, und alle Produktionen werden auf den im Rahmen des Projekts organisierten Festivals im Jahr 2026 präsentiert. Laut Vertreter des Temeswarer Ungarischen Theaters kämen folgende Themen für die kommenden Produktionen in Frage: Gewalt bei der Geburt, sexuelle Freiheit und Bildung, Recht auf Abtreibung, politische Vertretung von Frauen, häusliche Gewalt und Frauenmorde, geschlechtsspezifisches Lohngefälle, wirtschaftliche Rechte. „Die künstlerischen Produktionen des Projekts spiegeln reale Probleme in der Gesellschaft wider und beleuchten soziale Fragen, die unter Beteiligung der Behörden durch eine wirksamere öffentliche Politik angegangen werden können. Neben ihrem künstlerischen Wert dienen die Aufführungen also auch als Vorwand, um gemeinsam mit den vom Projekt eingeladenen Organisationen und Schlüsselpersonen über die sozialen Brennpunkte zu diskutieren und Lösungen zu finden“, so die Vertreter des „Csiky Gergely“-Staatstheaters.

Ein integraler Bestandteil des Projekts ist somit der Dialog mit dem Publikum nach jeder Aufführung. Im Rahmen des Projekts wird auch eine Konferenz über Frauenrechte organisiert. Auch ein Dokumentarfilm über den Prozess der Arbeit an den Projektaufführungen wird veröffentlicht.