Studie doch gefunden

Es geht um den Parkplatz des ARO-Hotels

2006-2007 wurden in Kronstadt, weniger als 50 Meter von der Johannisgasse, vor dem ARO Hotel, Ausgrabungen für die SPA Anlage des Hotels durchgeführt. Dabei wurden das Fundament (mit schwarzer Schutzfolie abgedeckt) der ehemaligen Stadtmauer freigelegt. Dieses ist heute restauriert und bildet eine Wand der Anlage. Archäologen wiesen damals darauf hin, dass der innere Mauerring sich im Untergrund der heutigen Abgrenzung durch die Johannisgasse befinden dürfte, da dieser beim Bau des neuen Hotelflügels in den 60er Jahren nicht entdeckt wurde.
Foto: Hans Butmaloiu

Kronstadt – Einen gelinde gesagt bizarren Verlauf nahmen die Umgestaltungsarbeiten des Parkplatzes des ARO Hotels in Kronstadt/Braşov. In den letzten zwei Sommermonaten des Vorjahres hat das Bürgermeisteramt – ohne gültige Zusage der Kreisdirektion für Kultur (DJC) - damit begonnen in einem kurzen Abschnitt der Johannisgasse/Str. Sf. Ioan und des Parkplatzes des Hotels den Straßenbelag aufzugraben und die im Untergrund verlaufenden Leitungen zu erneuern. Erst nach wiederholten Anfragen der Anrainer, stellte das Bürgermeisteramt die gesetzlich vorgesehene Tafel mit genauen Angaben über Bauobjekt, Kosten, Auftraggeber und Arbeitsdauer auf. An den schriftlich eingereichten Protestschreiben, durch welche das Bürgermeisteramt gezwungen wurde, den gesetzlichen Auflagen Folge zu leisten, war im Herbst auch Stadtrat Arnold Ungar seitens des Lokalforums der Deutschen in Kronstadt beteiligt.

Als sich nach den Protesten die Kreisdirektion für Kultur einschaltete, erfuhren die Kronstädter, dass es keine Zulassung gab, so wie diese für Bereiche gefordert wird, in deren Untergrund archäologische Artefakte vermutet werden.  Das Bürgermeisteramt musste die Arbeiten einstellen, die offene Baustelle sichern und die notwendigen Ausschreibungen für die geforderte Beschaffenheitsstudie der Baustelle einleiten. Diese Woche, also mehr als zwei Monate nach Stilllegung der Arbeiten, entdeckte man im Archiv eine 2002 für das Gelände angefertigte Studie, welche sich laut Pressesprecher des Bürgermeisteramtes, Sorin Toarcea, in Besitz des Geschichtsmuseums befindet. Sollte diese Studie noch gültig sein, so könnten die Arbeiten in diesem Frühling abgeschlossen werden.