Temeswar (ADZ) – Auf neun Hektar Brachland will der Bürgermeister der Banater Gemeinde Lenauheim, Ilie Suciu, demnächst Robinien pflanzen lassen und damit den Imkern entgegenkommen.
Wie Suciu der Temeswarer Lokalpresse gegenüber erklärte, will die Lenauheimer Kommunalverwaltung einen Beitrag zur Unterstützung der Honigproduktion leisten und den Imkern helfen, die in den vergangenen Jahren erhebliche Verluste durch das Absterben der Bienen erleiden mussten. Man habe sich für Robinien, die hierzulande als Akazienbäume bekannt sind, entschieden, weil der Akazienhonig besondere Qualitäten hat, er aber in den vergangenen Jahren in immer geringerer Mengen produziert wurde.
Für ehemals banatschwäbische Dörfer sind Akazienbäume typisch, die größten zusammenhängenden Waldungen aus Akazienbäumen gibt es im Nachbarland Ungarn, das Akazienhonig als sogenanntes „Hungarikum“, also als ein ureigenes ungarisches Produkt in der Europäischen Union vermarktet. Es handelt sich jedoch nicht um aus den Blüten des Akazienbaumes hergestellten Honig. Er wird aus den Blüten der Gewöhnlichen Robinie (Robinia pseudoacacia) gewonnen, die Akazie (Acacia) wächst nur in tropischen und subtropischen Regionen.
Obwohl Rumänien seit 2015 bei der Herstellung von Honig den ersten Platz in der EU belegt und starke Konkurrenten wie Spanien und Ungarn verdrängen konnten, haben sich die Jahre 2016 und 2017 als besonders schlecht für Rumäniens Imker erwiesen.
Gelitten haben diese nicht nur wegen dem Massensterben der Bienen, sondern auch wegen der Billigkonkurrenz durch Honig aus der Ukraine, aus China und sogar aus Argentinien. Rumänische Exporte nach Deutschland gingen deshalb stark zurück, von durchschnittlich 2.000 Tonnen pro Jahr auf nur noch 300 zuletzt. Selbst auf dem einheimischen Markt wird nun sehr viel Honig aus der Ukraine importiert und mit rumänischem Honig gemischt, um dann im In- und Ausland weiter verkauft zu werden. Laut der Vereinigung der Imkervereine Rumäniens gibt es in Rumänien 1,4 Millionen Bienenvölker und 40.000 Imker.