Temescher Liberale schließen Robu-Vertraute aus der Partei aus

Popoviciu, Roman und Nasleu auf der Abschussliste der neuen Leitung

Temeswar (ADZ) – Der Vorstand des Temescher PNL-Kreisverbands hat am Donnerstag drei Parteimitglieder ausgeschlossen: der ehemalige Generalsekretär des Kreisverbands, Alin Popoviciu, der vorbestrafte Sohn des Bürgermeisters von Detta/Deta, Călin Roman, und der Direktor der Temeswarer Verwaltung der Bauernmärkte, Ionuț Nasleu, ein Getreuer von Ex-Bürgermeister Nicolae Robu, haben ihre PNL-Mitgliedschaft eingebüßt. Popoviciu und Roman wurden am 27. September in den Kreisrat gewählt, doch ihre Kandidatur wurde vom damaligen Parteichef Nicolae Robu durchgesetzt, die Parteibasis hatte sich widersetzt.

Nach den Wahlen forderte der neue starke Mann der Temescher PNL, Alin Nica, die beiden auf, auf die Mitgliedschaft im Kreisrat zu verzichten und drohte ihnen mit dem Rauswurf. Sowohl Popoviciu, ein ehemaliger Politiker der PDL, Abgeordneter und Vertrauter von Elena Udrea, der in Temeswar vor allem durch seine Geschäfte bekannt ist, als auch Roman, der durch Schlägereien in seiner Heimatstadt Detta für Schlagzeilen gesorgt hat, verweigerten den Rücktritt. Auf Bestreben von Nica wurden Ausschlussverfahren eingeleitet, doch im Falle von Roman ergab sich nur eine hauchdünne Mehrheit für seinen Rausschmiss, denn der im Amt des Dettaer Bürgermeisters wiedergewählte Vater soll bei seinen PNL-Bürgermeisterkollegen für den Sohn geworben haben. 22 Stimmen gab es dann für den Ausschluss des jungen Roman, 21 für seinen Verbleib. Einstimmig dagegen stimmte der Vorstand der Temescher PNL für den Ausschluss des umstrittenen Nasleu, dem enge Beziehungen zur Temeswarer Unterwelt nachgesagt werden.

Der frühere PRM-Senator Nasleu konnte vor allem in den vergangenen Jahren zu einem der engsten Vertrauten von Nicolae Robu aufsteigen, der ihn mit dem Posten des Direktors der Bauernmärkte-Verwaltung belohnte und angeblich mit ihm auch in Urlaub gewesen sein soll, darunter in Florida, wo Nasleu eine Wohnung besitzt. Nachdem Robu die Wahlen verloren hatte, meldete sich Nasleu mehrmals mit abfälligen, grob diskriminierenden Bemerkungen über die Gewinner der Kommunalwahlen sowie über Staatspräsident Klaus Johannis. Homosexuelle, Juden, Vaterlandsverräter und Schwächlinge, die er seinerzeit auf dem Schulhof verprügelt und ihnen die Jause gestohlen haben soll, hätten nun das Sagen, er vermisse „die freien Thraker“ und werde keinesfalls seinen Posten räumen, da er letztendlich eine Stellenausschreibung im öffentlichen Dienst gewonnen habe, schrieb Nasleu in einem holprigen Rumänisch auf Facebook. Kurz nach seiner Vereidigung hatte Bürgermeister Fritz ihn aufgefordert, seine Kündigung einzureichen. Für die PNL sei Nasleu untragbar geworden, hatte Nica vor der Eröffnung des Ausschlussverfahrens gesagt und selbst Nicolae Robu erklärte am Mittwoch, dass er mit der Unterwelt nahestehenden Gestalten nichts zu tun gehabt habe und dass er sich die weitere Nennung seines Namens im Zusammenhang mit Nasleu einfach verbiete.